Traditionsinsel in der Innenstadt

von GFS-Admin_2021 · Veröffentlicht Juni 24, 2023 · Aktualisiert Juli 1, 2023

Burgstraße in Höhe Holzmarkt

Die Burgstraße ist einer der ältesten Straßenzüge in Hannover. Sie war die nordwestliche Hauptstraße der Altstadt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Burgstraße eine vornehme Wohnstraße. Das änderte sich mit der Verlagerung des Geschäftslebens in die „neue City“. Die alte Fachwerkbebauung blieb aber zumeist erhalten. Durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil dieser Bebauung zerstört.

Die meisten der hier heute stehenden Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert standen ursprünglich in anderen Straßen und wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in der Burgstraße wieder aufgebaut. Das älteste Haus Hannovers, das städtische Gehöft aus dem 16. Jahrhunderts, steht in der Burgstraße 12. Die Burgstraße bildet zusammen mit dem Holzmarkt die so genannte „Traditionsinsel“ Hannovers, da sich dort ein Großteil der historischen, wenn auch zum größten Teil rekonstruierten Bauten befinden.

Traditionsinsel – Darling des Tourismus

Die Altstadt ist zum Darling der Touristen geworden. Dabei ist sie gemacht und nicht authentisch gewachsen
(…)

Dergleichen wird im Falle der Altstadt wohl niemand befürchten. Nicht zu Unrecht, denn das kollektive Bild der Altstadt ist Ausdruck eines bürgerlichen Selbstverständnisses. Gerade in seiner Geschichtlichkeit erinnert es tagtäglich an Kraft und Identität eines funktionierenden Gemeinwesens. Allerdings ist dieses Image durchaus trügerisch. Mögen Erwartung und Behauptung des Begriffs Altstadt selbst auf etwas Erhaltenes und Geschütztes abstellen, so zeigt der zweite Blick, dass es sich um „etwas Gemachtes“ handelt.

Fachwerk ist Machwerk von Robert Kaltenbrunner in: freitag.de vom 13.07.2012