Verschlagwortet: Architektur

Ausklang des Kinobooms Ende der fünfziger Jahre

Das nur zwei Jahre später ebenfalls unter dem Straßenniveau installierte City-Theater könnte kaum unterschiedlicher gestaltet sein, keine vergleichbar sprechende Lichtwerbung lockt hier das Publikum. Das Kino gegenüber dem Bahnhof erreicht man durch eine Passage, lediglich bizarr geformte Leuchten erhellen hier das organisch geschwungene Treppenhaus. Dafür gestaltet Architekt Ernst Friedrich Brockmann 1955 den ovalen Zuschauerraum sehr eigenwillig als »Schauraum«, der vom üblichen Aussehen der Theaterräume völlig abweicht.

Höhepunkt der Entwicklung – Zwei herausragende Beispiele

Eindeutiger Zenit der Kinoneubauten ist das Jahr 1953, sowohl was das quantitative Sitzplatz-Volumen als auch ihr innovatives architektonisches Potential betrifft. In diesem Jahr entstehen mit dem Filmstudio am Thielenplatz und dem Theater am Aegi zwei besonders bemerkenswerte Baulösungen in Architektur und Ausstattung.

Kinoneubauten nach 1950 – Die zweite Generation

Auf die Wiedererrichtung der großen Vorkriegskinos und die Wiederinbetriebnahme oder Neueinrichtung von kleineren Vorstadtkinos in ehemaligen Wirtshaussälen von 1945 bis 1950 folgt ab etwa 1950 eine neue Generation von Lichtspielhäusern, die den neuesten Entwicklungen Rechnung tragen und im Sinne einer funktionalen Kinoarchitektur auch gestalterisch umsetzen. Im Vergleich zu den Vorkriegshäusern und ihren Nachfolgebauten zelebrieren viele Kinoneubauten der fünfziger Jahre eine geradezu organische Formensprache in der Raumgestaltung.

Wiederaufbau und Modernisierung der Vorkriegskinos

Anfangs werden einige der zerstörten Filmtheater auf ihren alten Grundmauern wieder errichtet oder zumindest notdürftig hergerichtet. Viele dieser Provisorien bestehen oft nur wenige Jahre, bis genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um größere Umbauten und Modernisierungen vorzunehmen. In den meisten Fällen werden ehemalige Gasthaussäle zu Spielstätten umgerüstet, die das Prädikat eines Kinosaals oft nicht verdienen.

Residenz-Theater (Resi)

Residenz-Theater (Resi)

Am Mittelfelde 117Betreiber: König, Markgraf und SchlinkerArchitekt: Kurt RietdorfEröffnet am 22.4.1955 mit MÄDCHENJAHRE EINER KÖNIGINSitzplätze: 737Geschlossen am 1.1.1968, heute Supermarkt Das Resi ist ein besonders gelungenes Beispiel für die organische Architektur der fünfziger Jahre....