Hannoversch Kinogeschichte

Hannoversche Kinogeschichte

Anfangs noch als Kuriosum bestaunt, entwickelte sich der Film Anfang des 20. Jahrhunderts schnell zu einem Massenphänomen.

Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Entwicklung der niedersächsischen Kinolandschaft wider. Die Kinos der Anfangszeit, wie z. B. das Cinématographe Lumière in Hannover (Eröffnung 1896), wurden bald von Lichtspieltheatern für die Massen abgelöst, die wie Pilze aus dem Boden schossen. So gab es in den 20er Jahren in Hannover schon mehr als 25 Kinos, in denen für Pfennigbeträge die aktuellen Stummfilme zu sehen waren.

Diese Entwicklung wurde durch den Zweiten Weltkrieg nur vorübergehend aufgehalten. Die Kinodichte erreichte in den 50er Jahren ihren Höhepunkt, als es in Hannover in nahezu jedem Stadtteil ein eigenes Kino gab.

Das große Kinosterben setzte mit dem Siegeszug des Fernsehens in den 60er Jahren ein: innerhalb weniger Jahre musste ein Großteil schließen, andere wurden in kleine „Schachtelkinos“ aufgeteilt.

Nachdem es in den 70er Jahren einige Neugründungen gegeben hatte, dünnte die Kinolandschaft nach 1980 weiter aus. Erst mit der Einführung der Multiplex-Kinos mit ihren großen Sälen Anfang der 90er Jahre erlebte die Massenkinokultur eine gewisse Renaissance.
Daneben bedienen Programmkinos in den Großstädten das anspruchsvollere Publikum.

Grundlagen

Die Beiträge zur hannoverschen Kinogeschichte sind auf der Grundlage folgender Arbeiten erstellt worden:

Lichstpielträume. Kino in Hannover 1896-1991. Hrsg. von der Gesellschaft für Filmstudien, Hannover 1991

Deac Russel: „Lebende Bilder“. Die Chronophotographen Ottomar Anschütz und Ernst Kohlrausch. In: Wir Wunderkinder. 100 Jahre Filmproduktion in Niedersachsen. Hrsg von der Gesellschaft für Filmstudien, Hannover 1995

Peter Struck: Premierenfieber.Die hannoversche Kinokultur der fünfziger Jahre, Hannover 2022