Themen erschließen – Inhalte entdecken
Detlef Endeward (2022/2025)
Dieser Arbeitsbereich bietet einen themenorientierten Zugang zur deutschen Geschichte im Film. Dabei bilden Themen die übergeordneten historischen Fragestellungen, während Inhalte deren konkrete Ausgestaltung und Vertiefung darstellen.
Struktur und Zielsetzung
Themen sind zentrale historische Problemstellungen mit gesellschaftlicher Relevanz. Sie ergeben sich aus epochentypischen Herausforderungen oder aktuellen Diskursen. Die Inhalte konkretisieren diese Themen durch spezifische historische Ereignisse, Entwicklungen und Perspektiven. Sie dienen als Grundlage für die filmgestützte Analyse und Unterrichtsgestaltung.
Didaktischer Ansatz
Die Auswahl der Themen und Inhalte orientiert sich an den niedersächsischen Kerncurricula für den Sekundarbereich II und erweitert diese um sozial-, kultur- und alltagsgeschichtliche Perspektiven. Besondere Berücksichtigung finden:
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Politisch-ökonomische Strukturen
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Geschichte der Arbeiterbewegung
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Regionale Geschichte Niedersachsens und Hannovers
Film als Zugang zur Geschichte
Filme dienen als Ausgangspunkt für die Erschließung historischer Themen. Sie ermöglichen:
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Mehrdimensionale Kontextualisierung durch filmgeschichtliche und inhaltsbezogene Dossiers
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Entwicklung eigener Unterrichtseinheiten und Fortbildungsveranstaltungen
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Förderung des Selbststudiums für Lehrkräfte durch ein vernetztes Wissenssystem
Gesellschaftskritische Perspektive
Die Auswahl der Inhalte hinterfragt bestehende Deutungsmuster und macht „vergessene Lektionen“ sichtbar. Ziel ist es, die Deutungshoheit über Geschichte kritisch zu reflektieren und alternative Perspektiven zu eröffnen.
Historische Themen
Kaiserreich, Imperialismus und Erster Weltkrieg
Die 50er Jahre: Kalter Krieg und Wiederaufbau
Umbrüche und Aufbrüche seit der Mitte der 60er Jahre
Die 80er Jahre in Ost und West
Deutschland nach der Wiedervereinigung
Inhalte und Deutungshoheit
Deutungshoheit über Geschichte hat auch etwas mit den Inhalten zu tun, mit denen sich z.B der Geschichtsunterricht befasst – oder eben nicht.
Zur Festigung der bestehenden Herrschaftsstrukturen muss das Wissen geliefert und konsolidiert werden, mit dessen Hilfe die Reproduktion der etablierten Herrschaft abgesichert wird. Aus einer gesellschaftskritischen Perspektive heißt das, diesen im Kern undemokratischen Prozess zu durchbrechen, indem man „vergessene Lektionen“ dem Vergessen entreißt.