Die Weimarer Republik
- Wahlpropaganda 1926
„Den Fürsten keinen Pfennig! Sie haben Genug! – rettet dem Volk 2 Milliarden
Den Notleidenden soll es zugute kommen!“ –
Bundesarchiv, Bild 102-00685 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0
Politik, Ökonomie und Gesellschaft von der Revolution bis zu Machtübernahme durch die NSDAP
Detlef Endeward (06/2025)
Die Weimarer Republik (1918–1933) war eine Zeit tiefgreifender politischer, ökonomischer und kultureller Umbrüche. Als erste parlamentarische Demokratie auf deutschem Boden stand sie von Beginn an unter Druck: Die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, die Lasten des Versailler Vertrags, politische Radikalisierung und ökonomische Krisen prägten das gesellschaftliche Klima. Die Seite der Lernwerkstatt Film und Geschichte widmet sich diesen Entwicklungen aus einer interdisziplinären Perspektive – mit besonderem Fokus auf filmische Quellen als Spiegel gesellschaftlicher Prozesse¹ und narrative Darstellungen zur Gesellschaft Geschichte.
Ein zentrales Anliegen der Seite ist es, die komplexen Bedingungen der faschistischen Machtübernahme am Ende der Republik zu dokumentieren. Dabei wird deutlich, dass ein rein politischer Erklärungsansatz nicht ausreicht. Vielmehr müssen soziale, ökonomische und kulturelle Faktoren in ihrer Wechselwirkung betrachtet werden. Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 wirkte als Katalysator für eine umfassende Systemkrise, in der sich Klassenkonflikte, politische Polarisierung und institutionelle Erosion gegenseitig verstärkten.
Die Seite bietet vielfältige Materialien zu Themen wie:
- Alltag und Massenkultur in den 1920er-Jahren,
- die ökonomischen Ursachen der Weltwirtschaftskrise,
- die Rolle der NSDAP und ihrer politischen Wegbereiter,
- sowie die gesellschaftlichen Reaktionen auf die Krise, etwa in Form von Filmen, Reden und Zeitzeugnissen.
Besonders hervorzuheben ist die filmische Auseinandersetzung mit der Zeit: Werke wie z.B. Kuhle Wampe (1932), M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) oder Westfront 1918 (1930) bieten nicht nur ästhetisch eindrucksvolle, sondern auch politisch aufschlussreiche Perspektiven auf die gesellschaftlichen Spannungen der Weimarer Republik. Die Lernwerkstatt nutzt diese Filme als Ausgangspunkt für eine multiperspektivische Analyse, die sich für den schulischen und außerschulischen Unterricht gleichermaßen eignet.
Die Weimarer Republik
Alltag, Kultur und Gesellschaft
Die politische und ökonomische Entwicklung von der Revolution bis zur Wirtschaftskrise
Die NSDAP und ihre politischen Wegbereiter
- Die NSDAP und die faschistische Bewegung
- Konservativ-nationalistische Netzwerkstrukturen
- Zur gesellschaftlichen Funktion der faschistischen Massenbewegung
- Literatur
Politik und Ökonomie am Ende der Weimarer Republik
- Bedingungen der Wirtschaftskrise in Deutschland
- Der Charakter der Krise 1929 bis 1933: eine Systemkrise
- Zur wirtschaftlichen Interessenlage der verschiedenen Klassen
- Politik und Ökonomie in der Endphase der Weimarer Republik
- Der Charakter der faschistischen Krisenlösung
- Literatur
Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik
Niedersächsische Landesgeschichte und Geschichte der Stadt Hannover
Die historischen Inhalte und Themen
Politik und Ökonomie: Wer hat die Macht?
Die Krise der Jahre 1929 bis 1933 ist nicht ausschließlich als eine Wirtschaftskrise zu begreifen, wenn diese auch die Grundlage darstellte, sondern als eine umfassende Systemkrise. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten drückten sich sofort als soziale und politische Probleme aus und wurden in Verbindung mit den Strukturveränderungen im politischen System der Weimarer Gesellschaft bald zu einem, die Funktionsfähigkeit des gesamten Gesellschaftssystems bedrohenden Problemen:
Eine grundsätzliche politische und wirtschaftliche Krisenlösung wurde notwendig, in der die verschiedenen sozialen Klassen entsprechend ihrer unterschiedlichen Betroffenheit versuchten, ihre besonderen Interessen so weit wie möglich zu verwirklichen. Gesellschaftliche Strukturprobleme und verschärfte Klassenauseinandersetzungen kennzeichnen so die Jahre 1929 bis 1933. Die faschistische Krisenlösung setzte dieser Entwicklungsphase einen End – und Wendepunkt.
Die hier ausgewählten Filme leisten einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den sozioökonomischen Bedingungen für die faschistische Machtübernahme.
Themen
Der Rat der Götter
IG Farben – Chemie im Dienst von Krieg und Tod
Sek II-Kursmodell (34 Stunden)
Kontinuität und Wandel in der Politik
vom Kaiserreich bis zum deutschen Faschismus an ausgewählten Beispielen
Unterrichtseinheit Sek II
Der (un)aufhaltsame Aufstieg des…
Die NSDAP und ihre politischen Wegbereiter
Unterrichtseinheit Sek II
Zuerst der Profit und dannn…?
Die Großindustrie und das Ende der Weimarer Demokratie
Unterrichtseinheit Sek II (18 Stunden)
Die faschistische Krisen“lösung“
Gesellschaftspolitische und ökonomische Bedingungen des Faschismus
Unterreichtseinheit Sek I/Sek II (5 Stunden)
KUHLE WAMPE – ein „staatsgefährdender Film?
Filmsensur als Mittel politische Auseindersetzung
Materialzusammenstellungen
Themen
- City-Bildung
Hannovers Entwicklung zu einer Großstadt - Ein Tag im Leben der Frieda
Eine Faction-Story über Alltagskultur und ArbeiterInnenleben - Wochenend und schöner Schein
Freizeit und „modernes“ Leben in den 20er Jahren
Materialzusammenstellungen
Film als Quelle für gesellschaftliche Mentalitäten
Beiträge und Dokumente zur Filmgeschichte 1919 – 1933
Ausgehend von vor allem zeitgenössischen Filmen soll hier versucht werden, über deren Bilder einen differenzierten Blick auf Kultur und Gesellschaft der 20er und frühen 30er Jahre zu werfen
Themen
- Der Schauer des Fremden
- Der Zustand der Lähmung
- Zwischen falschen Gefühlen und Gesellschaftskritik
- Lieder und Illusionen
- Vordringen in die Tiefen des Kollektivbewusstseins
- M – ein Kommentar zur psychologischen Situation der Zeit
Materialzusammenstellungen
Beiträge und Dokumente zur Filmgeschichte 1918 – 1933
- Umkämpfte Erinnerungen
Kampf gegen die Filme – Kampf gegen die Demokratie! - Rückkehr der Erinnerung.
Zwischen letztem Aufrauf und falschen Gefühlen - Nationale Mythen!
Haben wir es hier mit präfaschistischen Filmen zu tun?