Informationen und Materialien zur Geschichte der IG Farben


Chemie im Dienst von Krieg und Tod – stets für den Profit

Die I.G. Farben, die 1925 aus einem Kartell von Chemiegiganten entstand, trug bei zur Machtübergabe an die NSDAP, verdiente an der Kriegsvorbereitung und an der Kriegsführung Deutschlands  als auch – über internationale Tochtergesellschaften – an derjenigen Amerikas. Der Konzern eignete sich Vermögen in den besetzten Ländern ein und machte Profit mit der Ausbeutung von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen – und trug bei zur systematische Massenvernichtung von Menschen.

Wir dokumentieren hier die Geschichte über das zerstörerische Werk von Bayer, BASF und Co. Und wie die Verantwortlichen sich nach dem Krieg weitgehend der Verantwortung entzogen, weiterhin Karriere machten und Einfluss auf die Nachkriegspolitik ausübten.

Diese Geschichte des Zusammenspiels von politischen und ökonomischen Machteliten war kein Einzelfall, andere Großkonzerne waren ebenso verstrickt in die Zerstörung der Weimarer Republik, den Aufstieg des Faschismus und den Verbrechen im sog. Dritten Reich.

WDR-Rundfunkbeitrag zu Geschichte der IG-Farben

Von Martina Meißner

Auf der einen Seite stand die „Interessengemeinschaft Farbenindustrie AG“ für innovative Forschung und großen wirtschaftlichen Erfolg. Auf der anderen Seite ist das ehemals größte Chemieunternehmen der Welt aber auch untrennbar mit den Verbrechen der Nationalsozialisten verbunden. Im Dezember 1925 schlossen sich acht deutsche Chemie-Unternehmen zur IG Farben zusammen. Unter ihnen Industrie-Riesen wie Bayer, BASF und Hoechst. Obwohl Hitler zunächst den Konzernen mit ihren internationalen Verflechtungen skeptisch gegenüberstand, wusste er, dass er sie für seine Rüstungspläne brauchte. Bald spielte der Chemie-Gigant dann auch eine zentrale Rolle für die Nazis. Während des Krieges beschäftigte die IG Farben Tausende von Zwangsarbeitern – auch in Auschwitz. Trotzdem kamen die Manager des Konzerns nach 1945 glimpflich davon. Und wenige Jahre später saßen viele von ihnen wieder in den Vorständen und Aufsichtsräten von Hoechst, Bayer und BASF.

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Auswahl, Zusammenstellung und Einordnung der Materialien: Detlef Endeward (2021ff)


Wollheim Memorial

Das Norbert Wollheim Memorial ist benannt nach Norbert Wollheim (1913–1998), Überlebender des Konzentrationslagers Buna/Monowitz. Er musste für die I.G. Farben Zwangsarbeit auf der Baustelle in Auschwitz leisten. 1951 verklagte er den Konzern in einem Musterprozess auf Entschädigung. Das Wollheim Memorial verbindet das Gedenken an die Opfer von Buna/Monowitz mit Informationen über die Geschichte ihrer Verfolgung und Entschädigung.

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