Kategorie: Weimarer Republik
Unserer Auswahl liegen Überlegungen zur historisch-politischen Bildung zugrunde. Die Filme sollen einerseits den Charakter des kulturellen Wandels in der Weimarer Republik zum Ausdruck bringen und damit die Möglichkeit eröffnen, sich der Kulturgeschichte Deutschlands aus cineastischer Perspektive zu nähern. Im Wesentlichen sollen die Filme aber einen Beitrag für die Beschäftigung mit der Sozialgeschichte und den politischen Konfliktlinien in der Weimarer Republik liefern.
IM WESTEN NICHTS NEUES – das klassische Antikriegsbuch und der gleichnamige klassische Antikriegsfilm erlebten kurz nacheinander einen furiosen Start, wie es nachher wohl kaum einem literarischen Werk und seiner Verfilmung beschieden war. Buch und Film riefen heftige Reaktionen in allen politischen und kulturellen Lagern hervor.Buch und Film riefen heftige Reaktionen in allen politischen und kulturellen Lagern hervor.
Die Auseinandersetzung um den Film, die Zensurmaßnahmen und politischen Ausschreitungen verweisen dann auf das „gesellschaftliche Klima“ jener Jahre. Die Argumentationsmuster für und gegen den Film erlauben Einblicke in das Demokratieverständnis und die politischen Wertvorstellungen vor allem der Menschen, die in Militär und Zensurbehörden, aber auch in den Parteien maßgeblich gewesen sind.
„Und wir gingen dann treu und brav zu unserer Benno-Kirche“ Die von Arbeitern und Handwerkern geprägten katholischen Kirchengemeinden bildeten in den Stadtteilen eine vergleichsweise homogene Bevölkerungsgruppe. Sie lebten hier in der Diaspora und gestalteten...
Die sportliche Betätigung gewann zunehmend an Bedeutung für die Freizeitgestaltung der Menschen in der Stadt. Die Beweggründe unddie soziale Verortung waren dabei allerdings sehr unterschiedlich. Es gab den exklusiven Sport für Angehörige des Bürgertums, den organisierten Sport der Arbeiterbewegung, sportliche Betätigung aus Motiven, die Gesundheit zu fördern und nicht zuletzt den Wettkampfsport.
Regelmäßige Urlaubsreisen, manchmal auch ins Ausland, und die Benutzung von Hotels und Pensionen in deutschen See- und Kurorten blieben den wohlhabenden bürgerlichen Schichten vorbehalten. Gesellschaftsreisen erschlossen in den Zwanziger Jahren den Mittelschichten preisgünstigere Reisemöglichkeiten.
Zum Durchbruch der Moderne gehörte auch eine freiere Lebensweise, die sich nicht nur durch das Streben hinaus ins Freie, Ausflüge und sportliche Betätigung ausdrückte, sondern vielfach auch in einem vermehrten Alkohol- und Tabakkonsum.
Die Lebensreformbewegung veränderte die Einstellung zu Körper und Natur. Mit der Tabuisierung der Sexualität und dem Diktat einer den Körper verhüllenden und vergewaltigenden Mode sollte Schluss gemacht werden. Frei sein von allen Zwilngen – dieser Wunsch schien die Natur am ehesten zu erfüllen.
In den 20er Jahren galt die Großstadt nicht zuletzt als Symbol der Moderne. Technologische Maßstäbe prägten das gesamte Gesellschaftsleben, vermittelten die Kommunikation. Das Taglebenverlängerte sich immer tiefer in die Nacht hinein.
1908 gab es 24 Vereine in der Stadt, in denen Rugby gespielt wurde. Die sportlichen Erfolge und die steigenden Zuschauerzahlen bei Ländervergleichen ließen besonders in den 20er Jahren dem Rugby-Sport in Hannover eine nie wieder erreichte Popularität erwachsen.