Kategorie: Kommunikationskultur
Die Bedeutung des Mediums Film ist nur zu verstehen, wenn man die Entwicklung des Mediums einbindet in die Veränderungen des Alltagslebens der Menschen und dabei vor allem der Kommunikationskultur. Die technischen Neuerungen im Medienbereiche spielen ebenso eine Rolle wie die Orte der Wahrnehmung von Film: Kino, Fernsehen und Internet.
Die Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien war in Laufe der Menschheitsgeschichte immer verknüpft mit einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Indem man sich mit den Interdependenzen diese Entwicklungsprozesse beschäftigt, wird es möglich, die Bedeutung von Medien für Individuen und Gesellschaft zu erfassen und zu begreifen.
Die alltägliche Lebensweise der Menschen wurde mehr denn je vom kapitalistischen Marktmechanismus bestimmt. Diese Entwicklung vollzog sich aber keineswegs einheitlich. Eine hochkommerzialisierte Kultur-, Freizeit- und Verkehrsindustrie durchdrang, überlagerte und verdrängte traditionelle Wahrnehmungsweisen und kulturelle Praxisformen. Dabei spielte die Medienentwicklung eine große Rolle. Die neuen Medien, das Radio, das Grammophon, die Schallplatte und vor allem der Film hielten Einzug in das Alltagsleben der Menschen und wurden zu bedeutsamen Merkmalen der Freizeit und Massenkultur in den 20er Jahren.
Die Medienlandschaft in Mittel- und Osteuropa befindet sich in den 90er Jahren des 20. Jahr. im Umbruch. In Deutschland haben sich die privaten Anbieter etabliert, in Österreich und der Schweiz diskutiert man über die Einführung des dualen Systems. Dank Kabel- und Satellitentechnik sind aber auch dort schon in vielen Haushalten zwanzig und mehr Programme zu empfangen. Und in Osteuropa ist nach dem Zusammenbruch des Kommunismus der Aufbau ganz neuer Rundfunksysteme erforderlich. Die Veränderungen sind tiefgreifend. Sie beziehen sich nicht nur auf die Anzahl der Programmangebote, sondern auch auf die Inhalte. Diese Veränderungen sind kein isolierter Prozess, sondern stehen in engem Zusammenhang mit der veränderten gesellschaftlichen Stimmungslage und den Interessen der Menschen.
Autorinnen und Autoren: Heinz Bonfadelli, Michael Giesecke, ALexander Kluge, Kurt Lang, Marshall McLuhan, Oskar Negt, Wolfgang Neumann-Bechstein, Neil Postman, Franz Josef Röll, Wolf-Rüdiger Wagner u.a.
Indem Medien die Wirklichkeit beobachten, diejenigen Ausschnitte auswählen, die sie als relevant erachten, und dem Publikum diese Ausschnitte präsentieren, konstruieren sie eine spezifische Medienwirklichkeit. Somit umfasst die Medienwirklichkeit die Gesamtheit der von den Medien veröffentlichten Texte und Bilder.[
Fundamentale Aufgabe der politischen Bildung ist es, Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, Verständnis für Politik zu wecken, Einsichten in politische Zusammenhänge zu gewinnen und Kompetenzen zu entwickeln, sich in politische Willensbildungsprozesse aktiv einzubringen. Dabei bewegt man sich mit dem Thema „Politik, Öffentlichkeit und Medien“ im Zentrum des Politischen.
„Worüber ich nachdenken möchte, ist vielmehr der merkwürdige und bestürzende Tatbestand, dass eine zweite Wirklichkeit im Entstehen begriffen ist, eine mit eigenen Gesetzen und Verlockungen ausgestattete Medien-Wirklichkeit.“