Kategorie: Spielfilm

Die Defa-Austauschfilme vor dem politischen Hintergrund in Westdeutschland 1949/50

Wenn die Auswertungsbedingungen für neue westdeutsche Spielfilme ab 1949/50 schwieriger wurden, so gilt dies in noch stärkerer Weise für die Defa-Austauschfilme, die die JFU bzw. die von ihr ermächtigten Verleihe in der britischen Zone und dem britischen Sektor von Berlin auswerten konnten.

Die Kuckucks (1949)

Die 18-Jährige Inge Kuckert muss sich und ihre jüngeren Geschwister im Nachkriegsberlin durchbringen. Keine einfache Aufgabe, denn niemand will die „Kuckucksbande“ haben. Im Grunewald finden sie eine zerstörte Villa, die ihnen als neues Heim passend erscheint. Alle gehen mit großem Eifer an die Instandsetzung des zerbombten Hauses. Doch dann tritt Herr Schulz – seines Zeichens „Verfügungsberechtigter“ – auf den Plan und will ihnen das neue Heim nicht überlassen. Aber schon naht Hilfe …

Spielfilmanalyse und sozialpsychologische Beschreibungen

Die folgende Gesamtzusammenfassung versucht, die in den Einzeldarstellungen enthaltenen Beobachtungen noch einmal in ihrem inhärenten Zusammenhang anzudeuten und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Nachkriegsentwicklung und Ausprägung einer kollektiven politischen Identität zu reflektieren.

Zukunftsentscheidungen und -entwürfe

Nur wenige Spielfilme der Nachkriegsjahre erheben den Anspruch, komplexe Modelle für neue politische und gesellschaftliche Strukturen und Verhältnisse in Deutschland vorzustellen und zu diskutieren. 1946 beschäftigt sich FREIES LAND mit dem Thema Bodenreform, 1948 der Film GRUBE MORGENROT mit der Frage nach der Vergesellschaftung der Montanindustrie. 1949 Erzählt UNSER TÄGLICH BROT vom AUfbau eines selbstverwalteten Betriebs.