Kategorie: Film in der Weimarer Republik

Filmauswahl 1919 bis 1933 für die Lernwerkstatt

Unserer Auswahl liegen Überlegungen zur historisch-politischen Bildung zugrunde. Die Filme sollen einerseits den Charakter des kulturellen Wandels in der Weimarer Republik zum Ausdruck bringen und damit die Möglichkeit eröffnen, sich der Kulturgeschichte Deutschlands aus cineastischer Perspektive zu nähern. Im Wesentlichen sollen die Filme aber einen Beitrag für die Beschäftigung mit der Sozialgeschichte und den politischen Konfliktlinien in der Weimarer Republik liefern.

Proletarischer Film

Die proletarische Filmpraxis ging darüber hinaus. Ihre Ziele waren die Darstellung gesellschaftlicher Realität, die Aufdeckung gesellschaftlicher Zusammenhänge und das Aufzeigen von Alternativen für die Arbeiterklasse. Damit stand der proletarische Film in einem direkten Bezug zur politischen Praxis der Organisationen der Arbeiterbewegung.

Filmzensur in der Weimarer Republik

Im Artikel 118 der Weimarer Verfassung heißt es zwar: „Eine Zensur findet nicht statt.“ Doch hatte man durch die Zusatzformulierung, – daß, für Lichtspiele durch Gesetz abweichende Bestimmungen getroffen werden‘ können, die Möglichkeit geschaffen, für den Film eine gesetzliche Ausnahmeregelung zu treffen. Die Einfügung dieses Passus ist auf die eminente Bedeutung, die man dem Film als Instrument der Beeinflussung zumaß, zurückzuführen.

M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931)

Ein psychopathischer Triebtäter, der bereits acht Kinder auf dem Gewissen hat, versetzt die Bevölkerung Berlins in Angst und Schrecken. Mit einem Großaufgebot an Beamten versucht die Polizei vergeblich, den Mörder zu fassen. Die Unterwelt organisiert sich, nimmt die Sache selbst in die Hand und macht den Kindermörder mit Hilfe von Spitzeln ausfindig. Doch dem Mörder gelingt es zunächst, immer wieder zu entkommen.

Der Bergfilm

Spielfilme, zumal Abenteuerfilme, die vor der Landschaftskulisse eindrucksvoller Bergwelten spielen, hat es seit der Stummfilmzeit gegeben. Doch Mitte der 1920er Jahren kristallisierte sich im deutschen Sprachraum ein Genre heraus, das vor allem mit den 20er und 30er Jahren und den Namen Fanck, Trenker und Riefenstahl in Verbindung gebracht wird. Nach 1945 geriet das Genre vor allem deswegen in Misskredit, weil seine prominenten Vertreter in die nationalsozialistische Filmpropaganda verstrickt waren.