Krupp und Krause – Krause und Krupp (1968)
Zum Film
„Zu den filmischen Zeitgemälden, die sich den Verschiebungen der politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland in diesem Jahrhundert widmeten, gehörte der fünfteilige Fernsehfilm „Krupp und Krause“, der im Januar 1969 im 1. Programm des DDR-Fernsehens ausgestrahlt wurde. Am Schicksal des Helden Fred Krause, gespielt von Günther Simon, wurden 60 Jahre deutsche Arbeiterbewegung verdeutlicht. Sein dargestellter Lebensweg vom Arbeiter bei Krupp bis zum Generaldirektor des Magdeburger Ernst-Thälmann-Werkes war eine dramatische Parabel, die die gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland und letztlich den Sieg der Arbeiterklasse verdeutlichen sollte. Das wurde auch an der Veränderung des Sendetitels deutlich gemacht. Zeigten die ersten drei Teile unter dem Titel „Krupp und Krause“ die Jahre bis 1945 auf, so spiegelte der Titel der beiden letzten Teile „Krause und Krupp“ die Entwicklung in der DDR wider. Die einzelnen Teile besaßen zudem noch spezifische Untertitel.“ (Deutsches Rundfunkarchiv)
Personen und ihre Darsteller:
Fred Krause (Günther Simon), als Kind (Uwe Baumgart), als Jugendlicher (Jaecki Schwarz), Frieda Krause, seine Mutter (Helga Göring), Fritz Krause, sein Vater (Gerd Ehlers), Jüll, sein Onkel (Harry Hindemith), Guste Keuben (Angelica Domröse), Else Kethmann (Jutta Wachowiak), Mumm, Freds Großmutter (Doris Thalmer), Fipps Keuben (Harry Pietzsch), Jochen Kirchhoff (Jürgen Frohriep), Anton Wrege (Rudolf Ulrich), Willi Tröger (Peter Marx), Jupp, Freds Onkel (Walter Richter-Reinick), Griesisch (Jürgen Hentsch), Piaschowski (Peter Sturm), Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Wilhelm Koch-Hooge), Direktor Lösinger (Herwart Grosse), Prof. Dr. Blumenthal (Gerry Wolff), Direktor Reitsch (Harald Halgardt), Lehrer (Horst Friedrich) und andere.
Sendedaten:
05.01.1969 (Erstausstrahlung); 06.01.1969 (WDHL); 14.03.1969 (WDHL); 26.03.1973 I. PR. (WDHL); 19.08.1974 II. PR. (WDHL); 16.06.1975 I. PR. (WDHL); 23.07.1979 I. PR. (WDHL), 24.07.1979 I. PR. (WDHL).
Inhalt:
Teil 1: Krupp und Krause – Warum ist es am Rhein so schön?
Der erste Teil dieses Fünfteilers entstand frei nach Motiven des Romans “Krupp und Krause” von K.H. Helms.
Fred Krause, proletarischer Held dieses Mehrteilers, wächst in einer Krupp gehörenden und Krupp hörigen Umwelt in Essen auf. In seiner Familie hat der kaisertreue Vater (Gerd Ehlers) das Sagen, in der Schule sind es deutschnationale Prügelpädagogen, die die Kinder und Jugendlichen im Sinne des Kaisers und der Monopolisten erziehen. Die Jugendjahre von Fred Krause stehen zudem im Schatten des I. Weltkriegs; historische Ausgangssituation ist so das Jahr 1914.
Fred Krause ist zum ersten Mal verliebt. Aber seine Beziehung zur angebeteten Guste Keuben (Angelica Domröse) hat Folgen, sie wird schwanger, ein Versuch, das Kind abzutreiben, misslingt, und Fred kommt für diese Tat ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung erfährt er von seiner Mutter (Helga Göring), dass Guste mit unbekanntem Ziel verzogen ist und dass ihn sein Vater als “Freiwilligen” zur Front gemeldet hat. So lernt Fred die Grauen des Krieges genauestens kennen.
Nach Ende des Kriegs kehrt Fred Krause ins Ruhrgebiet zurück und wird durch seinen Onkel Jill (Harry Hindemith) mit der kommunistischen Weltanschauung vertraut gemacht. So erkennt Fred, dass die Firma Krupp allein durch Ausbeutung und Krieg Milliarden verdient.
Text aus: http://www.fernsehenderddr.de/
Personen und ihre Darsteller:
Fred Krause (Günther Simon), Guste Keuben (Angelica Domröse), Anton Wrege (Rudolf Ulrich), Wilhelm Kaiser (Fred Delmare), Paul Barberino (Herbert Köfer), Oberingenieur Hersfeld (Peter Herden), Frieda Krause (Helga Göring), Fritz Krause (Gerd Ehlers), Onkel Jüll (Harry Hindemith), Jochen Kirchhoff (Jürgen Frohriep), Erna Kirchhoff (Marylu Poolman), Ingenieur Konopatow (Wolfgang Greese), Fipps Keuben (Harry Pietzsch), Gustav Krause (Hans-Joachim Hanisch), Onkel Jupp (Walter Richter-Reinick), Frau Hersfeld (Christine Laszar), Gustav Krupp (Wilhelm Koch-Hooge), Direktor Lösinger (Herwart Grosse), Prof. Dr. Blumenthal (Gerry Wolff), Willi Tröger (Peter Marx), Else Kethmann (Jutta Wachowiak), Griesisch (Jürgen Hentsch), Bertha Gruppe (Traute Sense), Direktor Dr. Dr. h. c. Mengert (Hannjo Hasse), Alfred Krupp von Bohlen und Halbach (Alfred Struwe), Hans Krause (Günter Junghans), Freds Großmutter (Doris Thalmer).
Weitere Darsteller:
Harald Halgardt, Joachim Tomaschewsky, Kurt Müller-Reitzner, Ralph Boettner, Angela Brunner, Ingeborg Nass, Werner Röwekamp, Petra Böttcher, Harry Studt und andere.
Sendedaten:
07.01.1969 (Erstausstrahlung); 15.03.1969 (WDHL); 28.03.1973 I. PR. (WDHL); 20.08.1974 II. PR. (WDHL); 18.06.1975 I. PR. (WDHL); 25.07.1979 I. PR. (WDHL); 26.07.1979 I. PR. (WDHL).
Inhalt:
Es sind die Zeiten der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit, die zwanziger und frühen dreißiger Jahre. Fred Krause (Günther Simon) hat Guste Keuben (Angelica Domröse) und ihren gemeinsamen Sohn wieder gefunden. Doch in diesen harten Zeiten ist ihr erhofftes Glück nur von kurzer Dauer.
Fred arbeitet zu dieser Zeit im Magdeburger Krupp-Werk. Dort geht er mit anderen Gesinnungsgenossen gegen Pläne vor, die Sowjetunion bei Warenlieferungen zu hintergehen. Darauf hin wird er entlassen und findet bei seinem Bruder Gustav (Hans-Joachim Hanisch), der einen kleinen Schrotthandel betreibt, eine neue Anstellung.
Personen und ihre Darsteller:
Fred Krause (Günther Simon), Frieda Krause (Helga Göring), Fritz Krause (Gerd Ehlers), Gustav Krause (Hans-Joachim Hanisch), Onkel Jupp (Walter Richter-Reinick), Anton Wrege (Rudolf Ulrich), Willi Tröger (Peter Marx), Onkel Jill (Harry Hindemith), Else Kethmann (Jutta Wachowiak), Fipps Keuben (Harry Pietzsch), Griesisch (Jürgen Hentsch), Paul Barberino (Herbert Köfer), Oberingenieur Hersfeld (Peter Herden), Gustav Krupp (Wilhelm Koch-Hooge), Bertha Krupp (Traute Sense), Jochen Kirchhoff (Jürgen Frohriep), Direktor Lösinger (Herwart Grosse), Prof. Dr. Blumenthal (Gerry Wolff), Direktor Dr. Dr. h. c. Mengert (Hannjo Hasse), Alfred Krupp von Bohlen (Alfred Struwe), Hans Krause (Günter Junghans).
Weitere Darsteller:
Harald Halgardt, Joachim Tomaschewsky, Ralph Boettner, Kurt Müller-Reitzner, Angela Brunner, Ursula am Ende, Hans Pitra, Dietmar Richter-Reinick, Harry Studt, Günther Ballier, Hans-Ulrich Lauffer, Gerhard Lau, Karl-Heinz Weiss, Pedro Hebenstreit, Gero von Wilcke. Herbert Körbs, Heinz Schröder, Hans Flössel, Harald Egelmann, Fritz Mohr.
Sendedaten:
09.01.1969 (Erstausstrahlung); 10.01.1969 (WDHL); 15.03.1969 (WDHL); 02.04.1973 I. PR. (WDHL); 21.08.1974 II. PR. (WDHL); 23.06.1975 I. PR. (WDHL); 27.07.1979 I. PR. (WDHL); 28.07.1979 I. PR. (WDHL).
Inhalt:
Teil 3: Krupp und Krause – Bis die Haie torkeln
Auch in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) stehen Fred Krause (Günther Simon) und seine Genossen zu ihren Zielen, kämpfen gegen Faschismus und für eine sozialistische Zukunft des Heimatlandes. Dagegen bekundet Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Wilhelm Koch-Hooge) seine uneingeschränkte Unterstützung für Adolf Hitler.
Um gegen Faschismus und Krieg etwas zu tun, sabotieren Fred und seine Mitstreiter die Produktion von Torpedos. Fred gerät dadurch in die Fänge der Nazis, kommt aber durch den Einfluss seines Sohnes Hans (Günter Junghans), eines hoch dekorierten U-Boot-Fahrers, aus dem KZ wieder in die Freiheit. Bei einer kurzen Begegnung der beiden Männer beschwört Fred seinen großen Sohn, beim Sturz des Faschismus mitzuhelfen. Seine Freiheit nutzt Fred auch, um seinen jüngeren Sohn im Landschulheim zu besuchen; dabei sieht er mit Bitternis, wie sehr er ihm inzwischen entfremdet ist.
Die Bedingungen für den illegalen Kampf gegen den Faschismus werden immer enger. Fred kann es sich nicht erlauben, Kontakt mit seinen Freunden aufzunehmen; andere vertrauen sich ihm nicht an. Dennoch kämpft er weiter gegen Krieg und Faschismus und wird erneut verhaftet.
Personen und ihre Darsteller:
Fred Krause (Günther Simon), Hanna Jordan (Lissy Tempelhof), Anton Wrege (Rudolf Ulrich), Wilhelm Kaiser (Fred Delmare), Ingenieur Konopatow (Wolfgang Greese), Oberingenieur Hensfeld (Peter Herden), Horst Pöschel (Manfred Karge), Paul Barberino (Herbert Köfer), Frieda Krause (Helga Göring), Erich Krause (Arno Wyzniewski), Gustav Krause (Hans-Joachim Hanisch), Erna Kirchhoff (Marylu Poolman), Fritz Krause (Gerd Ehlers), Frau Hensfeld (Christine Laszar), Alfred Krupp von Bohlen (Alfred Struwe), Direktor Lösinger (Herwart Grosse), Butler (Kurt Müller-Reitzner), Anita Krause (Karin Schröder), Direktor Dr. Dr. h. c. Mengert (Hannjo Hasse), Jochen Kirchhoff (Jürgen Frohriep).
Weitere Darsteller:
Siegfried Kilian, Hans Hardt-Hardtloff, Harald Warmbrunn, Günter Rüger, Alexander Wikarski, Siegfried Weiss, Joachim Pape, Werner Schulz-Wittan, Berndt Stübner, Bernd Storch und andere.
Sendedaten:
12.01.1969 (Erstausstrahlung); 13.01.1969 (WDHL); 16.03.1969 (WDHL); 04.04.1973 I. PR. (WDHL); 24.08.1974 II. PR. (WDHL); 25.06.1975 I. PR. (WDHL); 30.07.1979 I. PR. (WDHL); 31.07.1979 I. PR. (WDHL).
Inhalt:
Fred Krause (Günther Simon), von den Nazis wegen Widerstands gegen deren Regime zum Tode verurteilt, gelingt auf dem Weg zur Erschießung die Flucht. Soldaten der Roten Armee finden ihn und pflegen ihn gesund, damit er in einer neuen Gesellschaft mithelfen kann, dass die Krupps und deren Helfershelfer nie wieder einen Krieg anzetteln können. Fred kehrt nach Ende des Krieges nach Magdeburg zurück, wo er sofort mit dem Büro der kommunistischen Partei Verbindung aufnimmt. Er trifft seine Freunde und Kampfgenossen Anton Wrege (Rudolf Ulrich) und Wilhelm Kaiser (Fred Delmare) wieder und sorgt mit dafür, dass die Krupps endgültig in Magdeburg verspielt haben. Als seine Freunde ihm vorschlagen, beim Wiederaufbau des ehemaligen Krupp-Gruson-Werks als Direktor für Produktion tätig zu sein, hat Fred zunächst Zweifel, für diesen verantwortungsvollen Posten geeignet zu sein. So beginnt für Fred Krause eine Zeit des Lernens.
Personen und ihre Darsteller:
Fred Krause (Günther Simon), Hanna Krause (Lissy Tempelhof), Erich Krause (Arno Wyzniewski), Anton Wrege (Rudolf Ulrich), Wilhelm Kaiser (Fred Delmare), Ingenieur Konopatow (Wolfgang Greese), Frau Hensfeld (Christine Laszar), Anita Krause (Karin Schröder), Oberingenieur Hensfeld (Peter Herden), Dr. Horst Pöschel (Manfred Karge), Direktor Mengert (Hannjo Hasse), Alfred Krupp von Bohlen und Halbach (Alfred Struwe), Jochen Kirchhoff (Jürgen Frohriep), Erna Kirchhoff (Marylu Poolman), Direktor Lösinger (Herwart Grosse), Paul Barberino (Herbert Köfer).
Weitere Darsteller:
Joachim Tomaschewsky, Harald Halgardt, Marianne Wünscher, Günter Rüger, Angela Brunner, Alexander Wikarski, Klaus Manchen, Maria Rouvel, Harald Warmbrunn, Rolf Ripperger, Kurt Müller-Reitzner, Ralph Boettner, Ernst Steiner, Heinz Laggies, Erika Göpel, Anny Stöger, Willi Schwabe.
Sendedaten:
14.01.1969 (Erstausstrahlung); 15.01.1969 (WDHL); 16.03.1969 (WDHL), 09.04.1973 I. PR. (WDHL); 25.08.1974 II. PR. (WDHL); 30.06.1975 I. PR. (WDHL); 01.08.1979 I. PR. (WDHL): 02.08.1979 I. PR. (WDHL).
Inhalt:
Teil 5: Krause und Krupp – Die Zeit der Fundamente
Fred Krause (Günther Simon) und sein Sohn Erich (Arno Wyzniewski) treffen mit dem Zug in Magdeburg ein. Für Erich sind nicht die Stadt oder die Menschen von Interesse, er sieht zunächst nur die junge Frau (Lissy Tempelhof), die sein Vater in fast jugendlicher Verliebtheit küsst. Jahre der Trennung liegen hinter Vater und Sohn, haben beide entfremdet. So findet Erich nur zögerlich Zugang zu seiner neuen Heimat, der Welt seines Vaters und seiner zweiten Frau Hanna. Aber Fred versucht beharrlich, seinen Sohn davon zu überzeugen, dass der Welt des Sozialismus die Zukunft gehören wird und nicht den Krupps.
Am 7. Oktober 1949 begrüßen Fred und Hanna die Gründung der DDR; die Krauses haben gesiegt, und Fred geht konsequent seinen Weg, der ihn als Generaldirektor bis an die Spitze eines ehemaligen Krupp-Betriebes führt, dem jetzigen “Ernst-Thälmann-Werk”. Nach vielen Jahren treffen sich auch zwei Freunde und Kampfgefährten auf einer Tagung des RGW wieder: Fred und der sowjetische Ingenieur Konopatow (Wolfgang Greese).
Die Handlung des Films beruht teilweise auf dem Roman von Karl Heinrich Helms. (1)
Der Film setzt aber andere Schwerpunkte als der Roman, indem er die Arbeitswelt des Arbeiters in der Vorkriegszeit mit den (idealisiert dargestellten) Arbeitsverhältnissen im Sozialismus der DDR vergleicht und damit die Entwicklung einer Industrieepoche auf einen Zeitraum von rund 60 Jahre erweitert.
(1) Siehe zum zeitgenössischen Hintergrund der Romanentstehung den Spiegel vom Oktober 1964