Residenz-Theater (Resi)

Am Mittelfelde 117
Betreiber: König, Markgraf und Schlinker
Architekt: Kurt Rietdorf
Eröffnet am 22.4.1955 mit MÄDCHENJAHRE EINER KÖNIGIN
Sitzplätze: 737
Geschlossen am 1.1.1968, heute Supermarkt

Das Resi ist ein besonders gelungenes Beispiel für die organische Architektur der fünfziger Jahre.

Das  »Resi« in Mittelfeld ist ein kleines Schmuckstück: Ungewohnt filigran und elegant wirkt die gläserne Eingangshalle, der »breite, asymmetrische Kassenraum« des Resi »ist ganz in Glas aufgelöst« (HAZ vom 21.4.1955). Neu und ungewöhnlich am Zuschauerraum ist die geradezu ornamental verwendete Beleuchtung, die sich den geschwungenen Linien der Wandtäfelung anpasst, gleichsam organisch mit der Architektur verschmilzt. »Der in Grau gehaltene Vorhang wird nicht, wie üblich, von unten her, sondern mit Oberlicht angestrahlt« (HAZ vom 21.4.1955).

Neu und ungewöhnlich ist hier auch die Idee, hinter dem Vorführraum des Kinos eine Dreizimmerwohnung für die Familie des Vorführers einzurichten. Und auch als eine Art neues Stadtteilzentrum will der Bau verstanden werden: »Gut gelöst wurde der zur Sehnder Straße gelegene Anbau des Lichtspielhauses, in dem ein reich mit Glas ausgestatteter Laden für ein Tabakwarengeschäft und eine gemütliche Gaststätte untergebracht sind« (HAZ vom 21.4.1955)


Pläne:

StadtAH, 1.NR.6.03, Nr. 330 und 331

Kurt Rietdorf: Kino am Mittelfelde, Vorderansicht und Seitenansicht vom 3.2.1954, in: StadtAH, 1.NR.6.03, Nr. 331

Kurt Rietdorf: Residenz-Theater, Bestuhlungsplan, o. D., genehmigt am 13.6.1955, in: StadtAH, 1.NR.6.03, Nr. 331

Rolf Schlinker: Resi-Theater am Mittelfelde, Umbau des Lichtspieltheaters in einen SB-Laden, Ansicht, Bauantrag vom 11.12.1967, genehmigt am 24.1.1968, in: StadtAH, 1.NR.6.03, Nr. 331


Literatur:

Kinobau am Mittelfelde. Modernes Lichtspielhaus mit 600 Plätzen im Herbst fertig, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 30.3.1954

Vorhang auf im »Residenz-Theater«, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 21.4.1955

Mittelfelder haben ihr eigenes Filmtheater, in: Hannoversche Presse vom 22.4.1955

Film-Echo 18/1955

Der neue Film 36/1955; 94/1955

Das könnte dich auch interessieren …