Rivoli-Lichtspiele

Münzstraße 4, Erdgeschoss
Betreiber: Willy Kuschel
Architekten: Rolf Wékel; Karl Buchmann
Eröffnet am 2.4.1958 mit OKLAHOMA!
Sitzplätze: 898
Geschlossen am 30.6.1982, abgebrochen, heute Geschäftshaus (Neubau)

Als letzter Neubau des hannoverschen Kinobooms entstehen 1958 zwei Kinos in einem: Im Keller eröffnen im Februar die Roxy-Lichtspiele mit 420 Plätzen, vier Wochen später im Erdgeschoss darüber die Rivoli-Lichtspiele mit 900 Plätzen und separatem Eingang.

Rivoli Eingang 1958 (© Foto: Wilhelm Hauschild)

 »Das ›Rivoli‹-Foyer – nach außen durch hohe Glastüren abgeschlossen – hat einen bunten Bodenplattenbelag, die Wände sind aus Nußbaumholz gefügt. Nußbaumholzverkleidung zeichnet auch den gewaltigen 910 Plätze fassenden Zuschauerraum aus, der mit modernen Ornamenten aufgelockert ist. […] Das Gestühl – rot, Kord-Hochpolster […] Der Bühnenvorhang wurde in türkis – Perlon-Samt – gehalten« (Die Filmwoche 15/1958).

Die Decke ist »eine abgehängte Stuck-Rabitzdecke, die in fünf Abstufungen zur Bühne hin von Weiß bis Mittelgrau abgetönt ist. Ebenso sind die seitlichen Vorhangblenden dunkel gehalten, um stärkere Lichtreflexe auszuschalten« (Der neue Film 32/1958). Denn die »Todd-AO-Weitwand (Perlux) wölbt sich auf einer Breite von 18 m und ist ca. 8 m hoch. Sie nimmt fast die volle Stirnseite des ›Rivoli‹ ein« (Die Filmwoche 15/1958).

Mit einem Radius von 128 Grad entspricht sie dem Blickwinkel des menschlichen Auges und versetzt »den Besucher in die Zone der vollkommenen Illusion« (Der neue Film 32/1958). In den siebziger Jahren wird der Kinosaal umgebaut zum Rivoli-Kinocenter mit Kino 1–3, 1982 wird das Kinocenter geschlossen und kurz darauf abgerissen.

Das könnte dich auch interessieren …