Schauburg-Lichtspiele Linden

Limmerstraße 31
Betreiber: Kuno Engelke
Architekten: Hans Klüppelberg und Gerd Lichtenhahn (1955)
Wiedereröffnet am 25.12.1948 mit DEIN IST MEIN HERZ
Sitzplätze: 1.042
Umstellung auf Cinemascope 1955
Geschlossen 1967, heute Schnäppchenmarkt und Bildungsträger

Vor dem Zweiten Weltkrieg ist die Schauburg eines von sieben hannoverschen Großkinos, nach dem Wiederaufbau setzt sie die Tradition noch zwei Jahrzehnte fort.

Schauburg 1948 (Bildquelle: Filmwoche 13/1949)

Der Vorläufer der Schauburg-Lichtspiele, der Kino-Palast, wird 1916 in einem Tanzsaal eingerichtet. Den Namen Schauburg-Lichtspiele erhält das Kino 1931, es fasst schon damals über 1.000 Personen. Am 25.3.1945 wird das Kinodach durch eine Luftmine beschädigt, drei Tage später brennt das Lichtspielhaus beim letzten Luftangriff auf Hannover aus. Bereits im Dezember 1948 wird das Kino wiedereröffnet. »Die Wände des Saales sind in tiefem Weinrot, die Logen in beige gehalten. Die Decke besteht aus hellgemusterten Akustikplatten. Der hellblaue Vorhang hebt sich gut von der hellrosabeigefarbenen Umrahmung der Leinwand ab. Die Beleuchtung besteht an der Bühne aus Neonlampen, während an den Seitewänden Wandarme mit Glühlampen angebracht sind« (FDF vom 19.2.1949).

1955 wird das Haus von der Architektengemeinschaft Lichtenhahn-Klüppelberg erneut umgebaut und modernisiert. Damals wird das Kino auf Cinemascope umgestellt, der Zuschauerraum erhält durch Verbreiterung des Bühnenhauses und architektonische Wandaufgliederung ein ganz neues Gesicht: »Der seitherige große und hallenartige Zuschauerraum wirkt jetzt durch die Verbreiterung des Bühnenhauses auf 12 m, die lachsrote Wandverkleidung, verstreute Pilzleuchten und bizarr geformte Neonschlangen an den Seitenwänden anheimelnd. Die Logen erhielten schwarze Acella-Polsterung, die Säulen schwarze Glasverkleidung. Ein grauer Veloursvorhang verdeckt die 10,40 m breite ›Ideal II‹-Wand« (Film-Echo 5/1955). 1967 wird das Kino geschlossen, anschließend nutzt ein Möbelhaus den Kinosaal. Nach Einzug einer Zwischendecke befinden sich heute im 1. Obergeschoss Seminarräume eines Bildungsträgers, das Erdgeschoss nutzt ein Schnäppchenmarkt.


 Literatur:

 Das neue Volkstheater: Schauburg in Hannover, in: Reichsfilmblatt Nr. 36, 1. Beilage vom 6.9.1930

Neues Kino in Linden, in: Niedersächsische Volksstimme vom 22.12.1948

Schauburg Limmerstraße wiederaufgebaut, in: Norddeutsche Zeitung vom 24.12.1948

Die Schauburg in Hannover. Ausgebranntes Kino nach 13 Wochen Bauzeit wieder eröffnet, in: Fachinformationen für die deutsche Filmwirtschaft, Beilage der Neuen Filmwoche Nr. 14 vom 19.2.1949

Die Filmwoche 2/1952; 2/1956

Film-Echo 5/1955; 10/1955; 71/1955

Der neue Film  8/1955; 94/1955

Das könnte dich auch interessieren …