Bau des Niedersachsenstadions
Die Planungsidee des Niedersachsenstadions wurde 1949/50 weniger von dem Aufbau einer prachtvollen Anlage als vielmehr von einer sinnvollen Verwendung der riesigen Trümmermassen Hannovers bestimmt. Der Bau eines Stadions lag insofern nahe, da riesige Schuttmassen zur Wallaufschüttung genutzt werden konnten. Hinzu kam, dass mit diesem Bau der allgemeine Sport gefördert wurde und somit ein Beitrag für das künftige Gemeinschaftsleben geleistet wurde. Als Standort für die Sportanlage wurde die Maschohe, ein tiefliegendes Überschwemmungsgebiet, gewählt. Dieses innenstadtnahe Gebiet erwies sich im Hinblick auf einen schnellen und kostengünstigen Transport von über 2,5 Mill. Kubikmeter Trümmer als besonders geeignet.
Anfang 1951 rollten die ersten schuttbeladenen LKW in Richtung Maschohe. Die Aufschüttung der Stadionränge – siehe Foto – ging zügig voran, so dass bereits nach knapp zwei Jahren diese Arbeiten abgeschlossen werden konnten. Anschließend wurde die Tribüne ausgebaut, die Anlage der Laufbahn fertiggestellt, der Rasen ausgesät usw.
1954 war es dann endlich soweit, das Niedersachsenöffnete seine Pforten. “Die einmalige landschaftliche Lage in der Nachbarschaft des Maschsees, die günstige Verkehrslage und die mustergültigen Einrichtungen haben im In- und Ausland viele Bewunderer gefunden. Schon das erste Jahr war reich an großen sportlichen Geschehnissen – erinnert sei nur an das Fußballländerspiel Deutschland – Frankreich mit 85.ooo Zuschauern…“ 1)
Nur noch wenige Sportler oder Zuschauer von heute wissen, dass das Stadion auf Trümmern gebaut ist. „Unter dem 26 Meter hohen Wall liegt ein Drittel des zerbombten Hannovers.“ 2)
- Schritt in die Zukunft Hannover, bearbeitet v. H. Lauenroth und G. Barke. Hrsg. städtisches Presseamt Hannover, Hannover 1956, S. 198
- Koberg, Heinz: Hannover 1945, Zerstörung und Wiedergeburt. Bilddokumente eines Augenzeugen. Hannover 1985, S. 92
Aus: Martina Nörthen: Wiederaufbau nach ’45. Begleitheft zur gleichnamigen Diareihe. Hrsg. von der Landesmedienstelle im Niedersächsischen Landesverwaltungsamt. Hannover 1995, S. 15
Ausgangslage: Die zerstörte Stadt
Stadtplanung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Vorstellungen 1948-1951 in Hannover
- Innenstadtplan und Flächennutzungsplan
- Umsetzung der Gebäude- und Verkehrsplanung
Zukunftsorientiertes Verkehrskonzept
- City-Ring
- Schnellstraßenkonzept
- Erschließung der Tangenten für die Innenstadt
- Das ‚Hohe Ufer‘ – „Alt“ und „Neu“ zusammenfügen
- Lavesalle am Waterlooplatz
- Öffentlicher Nahverkehr
- Flughafen Hannover
Umgang mit historischer Bausubstanz
Neugestaltung des City-Bereichs
- Neugestaltung des Kröpcke
- Wiederaufbau der Oper
- Hotel-, Geschäfts- und Verwaltungsneubauten in der Innenstadt
- Die neue Karmarschstraße
- Neue Ladenstraße als erste Fußgängerzone
- Die neue Markthalle
Wohnquartiere in den Stadtteilen
Krankenhäuser und Gebäude der Gesundheitsfürsorge
Schulen, Kultureinrichtungen und Sportanlagen
Denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser
Architekten des Wieder-/Neuaufbaus