Umgang mit historischer Bausubstanz
Oft kritisch betrachtet wird der Abriss im Krieg unbeschädigter, historischer Bausubstanz, der mit Wiederaufbauplanung einherging. Diese Kritik begannt Ende der 60er Jahre öffentlichkeitswirksam zu werden, mit Protesten gegen weitere Abrissvorhaben – auch wenn es bereits zu Zeiten des Neuaufbaus vereinzelte Kritiker gab.
„Neues Haus“ (1712)
am gleichnamigen Platz. Ehemals Quarantänestation für an Pest Erkrankte, später Apotheke und ab 1837 zur Unterhaltung dienend. Dabei zunächst Theater, dann Vorläufer eines Zoos, dann Ausflugslokal, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1973 endgültig aufgegeben.

Friederikenschlösschen (1817)
am Waterlooplatz, von Georg Ludwig Friedrich Laves für General Carl August Graf von Alten erbaut. Im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört, wurde es 1966 für eine Staatskanzlei abgerissen, deren Bau später verworfen wurde. An der Stelle ist heute eine Rasenfläche neben dem Waterloo-Biergarten.
Garnisonkirche (1893-96)
am Goetheplatz, von Christoph Hehl erbaut, 1959 trotz Protesten abgerissen, heute Schwesternwohnheim des Friederikenstifts.

Flusswasserkunst (1897)
von Hubert Stier. An der Stelle der 1226 zuerst erwähnten Klickmühle an der Leine nahe dem Leineschloss am Friederikenplatz errichtet. Bei der Arrondierung der Altstadt 1963 im Zuge der Neuanlage des Cityringes mit Leibnizufer und Friedrichswall abgerissen.

Villa Willmer (1890)
an der Hildesheimer Straße/Ecke Güntherstraße, erbaut von Karl Börgemann für den Ziegeleibesitzer Friedrich Willmer. Überstand den Zweiten Weltkrieg und wurde trotz lebhafter Proteste 1971 zugunsten eines Verlagsneubaus abgerissen. An ihrer Stelle befindet sich heute ein Parkplatz.