Schnellstraßenkonzept
- Blick auf die Leine mit Schwanenburgbrücke Westschnellweg kurz vor der Eröffnung am 1.4.1958. Ein Haus auf der Trasse hindert noch den Weiterbau der des Westschnellwegs nach Süden zum Deisterplatz. Auf der Höhe der Straßenbahn im Vordergrund wird drei Jahre später auf dem Kleingartengelände das Freizeitheim Linden eröffnet.
Schon früher kreuzten sich alle Fernstraßen, die die Stadt berührten, in deren Zentrum. Durchgangsverkehr, Zielverkehr und innerstädtischer Verkehr benutzten weitgehend die gleichen Wege und belasteten so die zentralen Kreuzungspunkte. Aber nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verschiedenen Verkehrsadern so weit wie möglich getrennt. Um die Bundesstraßen und damit den nicht auf Hannover selbst gerichteten Verkehr am bebauten Stadtgebiet vorbeiführen zu können, wurden reine Kfz-Schnellstraßen gebaut, die wie Tangenten den Stadtkreis nur am Rande berührten.1)
Zwei tangentiale vierspurige Stadtautobahnen, der Westschnellweg (B 3) und der Messeschnellweg (B 6), eine überwiegend hochgelegte Stadtautobahn als Südverbindung, Südschnellweg (B 65), und ein sechsspuriger Ring um die Innenstadt mit großen Kreuzungen an den radialen Zubringer- und Ausfahrtstraßen bildeten die Struktur für das – im Kern bis heute gültige Hauptstraßensystem des Nachkriegsaufbaus. Soweit möglich wurden auch die Radialen sechsspurig ausgebaut.
Das erstes Teilstück der Osttangente (Messeschnellweg) zwischen Bischofshol und
Messegelände wurd 1950 fertiggestellt. Im Herbst 1952 war der Messeschnellweg in voller Länge von der B 6 bei Sarstedt bis zur B3 im Zuge der Podbielskistraße vollendet. 2)
Anmerkungen
1) Hannover im 20. Jahrhundert. Aspekte der neueren Stadtgeschichte. Hrsg. v. Historischen Museum Hannover, Hannover 1978, S. 164ff
2) Hannover Chronik online
Stadtentwicklung in den 50er und frühen 60er Jahren
Ausgangslage: Die zerstörte Stadt
Stadtplanung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Vorstellungen 1948-1951 in Hannover
- Innenstadtplan und Flächennutzungsplan
- Umsetzung der Gebäude- und Verkehrsplanung
Zukunftsorientiertes Verkehrskonzept
- City-Ring
- Schnellstraßenkonzept
- Erschließung der Tangenten für die Innenstadt
- Das ‚Hohe Ufer‘ – „Alt“ und „Neu“ zusammenfügen
- Lavesalle am Waterlooplatz
- Öffentlicher Nahverkehr
- Flughafen Hannover
Umgang mit historischer Bausubstanz
Neugestaltung des City-Bereichs
- Neugestaltung des Kröpcke
- Wiederaufbau der Oper
- Hotel-, Geschäfts- und Verwaltungsneubauten in der Innenstadt
- Die neue Karmarschstraße
- Neue Ladenstraße als erste Fußgängerzone
- Die neue Markthalle
Wohnquartiere in den Stadtteilen
Krankenhäuser und Gebäude der Gesundheitsfürsorge
Schulen, Kultureinrichtungen und Sportanlagen
Denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser
Architekten des Wieder-/Neuaufbaus
Westschnellweg
Der Westschnellweg entstand ab 1950 und führt von der Autobahnbrücke über die A2 bei Garbsen im Norwesten Hannovers über Herrenhausen zur Schwanenburgkreuzung mit dem Abzweig des Zubringers, der zum Königsworther Platz führt. Von dort aus ging es Anfang der 60er Jahre weiter durch Linden und Limmer mit einigen Abfahrten bis zum Deisterplatz.
Die Kölner Straße, 1939 begonnen, als nordwestliches Anfangsstück der Westtangente und Zubringer zur Autobahnauffahrt Herrenhausen wurde am 16.08.1952 fertiggestellt. (Chronik, S. 232)
Modell des Westschnellwegs in Linden Bauarbeiten für den Westschnellweg Anfang der 50er Jahre
Südschnellweg
Der Südschnellweg entstand ab 1954. Das erste Teilstück nach Ricklingen wurde 1955 eingeweiht. Eine 484 Meter lange Brücke führt den Südschnellwegs über die Hildesheimer Straße, zerscheiddet damit jedoch den Stadtteil Döhren

Messeschnellweg
Im Zusammenhang mit der schnell wachsenden Bedeutung der Hannover Messe wurde der Messeschnellweg angelegt. Die Vorbereitungen begannen bereits 1949.
Das erste Teilstück der Osttangente (Messeschnellweg) zwischen Bischofshol und Messgeslände ist bereits 1950 fertiggestellt. Das Stück vom Pferdeturm zur Podbielskistr. konnte im März 1952 dem Verkeht übergeben werden. Der gesamte Messeschnellweg war im Herbst 1952 in voller Länge zwischen B6 bei Sarstedt und B3 im Zuge der Podbielskistraße vollendet. (Chronik, S: 228)
Für den Messeschnellweg wurde eine Schneise mitten durch den Stadtwald Eilenriede geschlagen. Das führte damals zu heftigen Protesten in der Bevölkerung, in deren Folge schließlich 1956 die Stadt den Eilenriedebeirat konstituierte. (Vgl. Wikipedia)
Geländer der Hannover Messe 1960 Verkehrsaufkommen während der Messe 1960