Umsetzung der Gebäude und Verkehrsplanung
Die starke Zerstörung des Innenstadtbereichs ließ einen rekonstruierenden Wiederaufbau des alten Stadtkerns nicht zu. Statt dessen war eine Neuplanung des Stadtgebiets gefordert, die nicht nur gegenwärtigen., sondern auch zukünftigen Entwicklungsansprüchen gerecht werden sollte. Erste Pläne zum Wiederaufbau der Innenstadt waren bereits unter der Leitung des Stadtbaurats Meffert erarbeitet und 1946 der Öffentlichkeit zur Diskussion dargestellt worden. 1947 wurde die ‚Arbeitsgemeinschaft zur Lösung wissenschaftlicher, künstlerischer und wirtschaftlicher Fragen von Hannover‘ mit einem Planungsgutachten beauftragt, das 1947 vorlag. 1) Dieses Gutachten maß – ebenso wie Planungen des Stadtbauamtes – einer veränderten Verkehrsführung eine vorrangige Bedeutung bei.
Nach Amtsantritt des neuen Stadtbaurats Hillebrecht im Juli 1948 erfolgte unter seiner Leitung eine Überarbeitung jener Pläne, aus denen der sogennannte ‚Kollegialplan‘ entwickelt wurde. Im November 1948 wurde vom Stadtbauamt ein Wettbewerb zur „Klärung städtebaulicher Fragen im Kerngebiet der Innenstadt“ 2) ausgeschrieben, in dem der Kollegialplan zur Diskussion gestellt wurde und konstruktive Kritik in Form weiterer Planungsvprschläge erwartet wurde. Ziel des Wettbewerbs war es, „auf Grund der Wettbewerbsentwürfe schleunigst zu einem abschließenden Bauplan für die Innenstadt Hannovers zu kommen.“3) Die Beteiligung an diesem Wettbewerb war außergewöhnlich hoch. 98 Entwürfe wurden eingereicht, von denen zahlreiche Ideen vor allem im detailbereich in der späteren Umsetzung aufgegriffen wurden. Die Ausschreibung zum Wettbewerb spiegelte das neue Verständnis von Stadtplanung und Architektur in einer demokratischen gesellschaft wider. Stadtplanung bedeutete nach Hillebrecht nicht nur daß vielfältige Ideen aus der Fachwelt in der Planung berücksichtigt werden, sondern auch, daß „Bauherr und Bauverwalter Partner (sind, die) an einer gemeinsamen Aufgabe (arbeiten)“. An anderer Stelle fährt Hillebrecht fort: „Wir haben dabei in unserer Zusammenarbeit nicht den ‚Konsumenten‘ vergessen, der als Kunde das neue Haus aufsuchen soll und der eigentliche Benutzer der Stadt Hannover ist.“4) In diesem Sinne wurde die ‚Aufbaugemeinschaft Hannover e.V‘ gegründet, ein Verein von Haus- und Grundbesitzern, die mit Unterstützung des ’städtebaulichen Beraters‘ Konstanty Gutschow, ihre Wünsche und Interessen im Hinblick auf die Innenstadtplanung wirksam einbrachten.
Anmerkungen
1) Stadtmitte Hannover. Beiträge zur Aufbauplanung der Innenstadt. Hrsg. Aufbaugemeinschaft Hannover e.V., Hannover 1949, S. 16
2) ebd., S. 18
3) ebd.
4) ebd., S. 6
Ausgangslage: Die zerstörte Stadt
Stadtplanung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Vorstellungen 1948-1951 in Hannover
- Innenstadtplan und Flächennutzungsplan
- Umsetzung der Gebäude- und Verkehrsplanung
Zukunftsorientiertes Verkehrskonzept
- City-Ring
- Schnellstraßenkonzept
- Erschließung der Tangenten für die Innenstadt
- Das ‚Hohe Ufer‘ – „Alt“ und „Neu“ zusammenfügen
- Lavesalle am Waterlooplatz
- Öffentlicher Nahverkehr
- Flughafen Hannover
Umgang mit historischer Bausubstanz
Neugestaltung des City-Bereichs
- Neugestaltung des Kröpcke
- Wiederaufbau der Oper
- Hotel-, Geschäfts- und Verwaltungsneubauten in der Innenstadt
- Die neue Karmarschstraße
- Neue Ladenstraße als erste Fußgängerzone
- Die neue Markthalle
Wohnquartiere in den Stadtteilen
Krankenhäuser und Gebäude der Gesundheitsfürsorge
Schulen, Kultureinrichtungen und Sportanlagen
Denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser
Architekten des Wieder-/Neuaufbaus