Neugestaltung des Kröpcke

Die Stadtmitte Hannovers wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört. Da es 1946 kaum noch Autos gab, stand die Straßenbahn, deren Schienennetz als erstes wieder instandgesetzt worden war, als einziges Verkehrsmittel zur Verfügung. Im Juni 1950 war das Verkehrskreuz Kröpcke wieder ausgebaut. Um den Platz entstanden neben neuen Geschäftshäusern z.T. provisorische Bauten, da man schon zu dieser Zeit mit einer Verlegung der Straßenbahn unter die Erde und einem dafür notwendigen Abbruch rechnete. Um jedoch bis dahin den zu erwartenden Verkehr bewältigen zu können, wurden die Fluchten der Georg- und Karmarschstraße zurückgesetzt und die Straßen verbreitert. 3)

Im Zuge des Umbaus zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Innenstadt wurde der Verkehr fortan mittels Ampelkreuzung geregelt, die Karmarschstraße und Georgsstraße wurden verbreitert, die Gleisanlagen für den Straßenbahnverkehr erneuert und für den Fußgänger wurde die neueste Errungenschaft, der Zebrastreifen, eingeführt.

„Die Fußgängerüberwege sind über alle fünf Straßenfahrbahnen hinweg rings um den Platz in 8 und 10 Meter Breite durch schwarzweiß markierte Streifen gekennzeichnet. Diese Zebramarkierung, durch die der Fahrzeugführer schon aus großer Entfernung auf den Fußgängerverkehr aufmerksam werden soll, und mit denen im Ausland bereits gute Erfahrungen gemacht waren, haben sich auch hier, wo sie zum ersten Mal angewendet wurden, gut bewährt.“ 2

Neubau des Cafè Kröpcke

 Mit Genehmigung der Britischen Militärbehörden wurde 1947 zur ersten Hannover-Messe ein mit großen Lettern als „Kröpcke“ bezeichnetes Zelt mit Bier- und Kaffeewirtschaft aufgestellt, das vor allem den Messegästen als Treffpunkt im Stadtzentrum diente.

Zur zweiten Messe 1948 wurde bereits ein neuer, nach Plänen des Architekten Dieter Oesterlen aus Leichtmetall und Glas entworfener Pavillon eröffnet.  Bis 1971 war dem Gebäude ein großer Kaffeegarten angeschlossen

Ausgangslage: Die zerstörte Stadt

Stadtplanung nach dem Zweiten Weltkrieg

Zukunftsorientiertes Verkehrskonzept

Neues Regierungsviertel

Umgang mit historischer Bausubstanz

Neugestaltung des City-Bereichs

Innerstädtischer Wohnungsbau

Wohnquartiere in den Stadtteilen

Krankenhäuser und Gebäude der Gesundheitsfürsorge

Schulen, Kultureinrichtungen und Sportanlagen

Denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser

Hannover Messe

Bundesgartenschau 1951

Visionen

Architekten des Wieder-/Neuaufbaus

Stimmen zur Stadtentwicklung

Der Neuaufbau im Spiegel zeitgenössischer Dokumentarfilme

Literatur

Geschäftsneubauten am Kröpcke

Neben dem Café Kröpcke prägten Geschäftsneubauten bald das Bild des neugestalteten Platzes

2) Vom Plan zur Wirklichkeit: a.a.O., S. 83f

Conti-Block

Nachdem durch die Fliegerbomben während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg des Hotel Continental und das gleichnamige Café Continental vollständig zerstört worden war, sollte das dreieckige Grundstück im Zentrum Hannovers zunächst für zukünftig größere städtebauliche Projekte reserviert bleiben. Aufgrund des Bedarfs an Ladenflächen entstand aber schnell nach Plänen des Architekten Karl Siebrecht 1949 ein lediglich als Provisorium gedachter, 2- bis 3-geschossiger Ladenblock unter Flachdach

Der Conti-Block war nur eines von mehreren baulichen Provisorien der Nachkriegszeit in Hannover, allerdings auch der größte, architektonisch anspruchsvollste und dauerhafteste: Das „Provisorium“ wurde erst 1970 aufgrund des Baus der U-Bahn-Station Kröpcke abgebrochen, um später darüber das Kröpcke-Center zu errichten.

Obwohl ein Provisorium erfolgte am 22.05.1950  im Conti-Block am Kröpcke die Eröffnung des Amerika-Hauses durch Hochkommissar John McCloy, 1)


1) Hannover Chronik online

Europa-Haus

Der Architekt Joseph Herlitzius noch nach dem ersten (Wieder-)„Aufbauplan“ in den historischen Straßenfluchten das Europa-Haus. Das Richtfest für das erste neu errichtete Hochhaus in Hannover fand am 16. Dezember 1948 statt „in Anwesenheit von Oberstadtdirektor Gustav Bratke und Oberbaurat Prof. Dr. Rudolf Hillebrecht“. Als erster Geschäftshausneubau in Hannover nach dem Krieg wurde das Europa-Haus zu einem prägenden Element das gerade erst entstehenden Kröpckeplatzes und eine Art Symbol für den Wiederaufbau.. Zugleich bildete das Gebäude den Kopfbau für die später angebauten Häuserzeile in der Karmarschstraße.

Kaufhaus Magis

Anfang der 50er Jahre errichteten bis 1952 die Architekten Paul und Rudolf Brandes sowie Ludwig Thiele bis 1952 den Neubau für das Kaufhaus Magis. Sie orientierten sich dabei an den modellhaften Warenhausentwürfe des Architekten Erich Mendelsohn aus der Mitte der 1920er Jahre: Mit seinen horizontalen Fenster- und Werkstein-Bändern, den zurückgestuften oberen Geschossen, der abgerundeten Ecke und dem schmalen, halbrunden Treppenhausturm bildete das Gebäude die auffällige Eckdominante am Kröpcke. (Vgl. wikipedia)

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