Die zerstörte Stadt
Die hannoversche Bauverwaltung registrierte in ihrem Bericht „Drei schwere Jahre“ die Zerstörungen an Hannovers Bausubstanz:
Der Umfang der baulichen Schäden
Die schlimmsten baulichen Schäden wurden an den Wohnhäusern angerichtet. 50 v. H. wurden zerstört; 11 v. H. wurden schwer und 33 v. H. mittelschwer beschädigt. Nur 6 v. H. kamen mit leichten Beschädigungen davon oder blieben unversehrt. Von den 1939 vorhandenen 147 222 Wohnungen wurden 75 378 = 51,2 v. H. zerstört oder so schwer beschädigt, daß sie nicht mehr bewohnt werden konnten; 64 189 = 43,6 v. H. mittelschwer und leichter beschädigt und nur 7 655 = 5, 2 v. H. blieben ohne nennenswerten Schaden. Von den 653 Wohnräumen des JAhres 1939 waren 1945 – unter Abzug der Küchen, die bei der heutigen Zusammendrängung von mehreren Haushaltungen in einer Wohnung nicht mehr als normale Wohnräume betrachtet werden können – nur noch 221 000 Wohnräume vorhanden, und davon war der größte Teil auch beschädigt.
Es wurden ferner | zerstört | schwer beschädigt | mittelschwer beschädigt | Leicht oder nicht beschädigt |
von den öffentlichen Gebäuden | 44 v. H. | 33 v.H. | 15 v.H. | 6 v.H. |
Geschäfts. u. Lagerhäuser | 36 v.H. | 14 v.H. | 42 v.H. | 8 v.H. |
Gebäude der industriellen u. gewerblichen Betriebe | 33 v.H. | 28.v.H. | 33v.H. | 6 v.H. |
Von 87 Schulgebäuden wurden 36 zerstört, 4 blieben einigermaßen heil, alle anderen wurden mehr oder weniger schwer beschädigt. Von 50 Kirchen wurden 15 zertrümmert, darunter sämtliche historischen Kirchen der Alt- und Neustadt, 18 wurden schwer beschädigt und nur 17 kamen mit geringen Gebaäudeschäden davon.
Vernichtet wurden alle Theater.
Von den Lichtspielhäusern mit zusammen 19 000 Plätzen waren nach dem Kriege nur wenige mit zusammen 4000 Plätzen übriggeblieben. Fast sämtliche Hotels und sonstigen Fremdenheime wurden zerstört. Von 2600 Fremdenbetten der Vorkriegszeit waren 1945 nur noch 217 vorhanden.
Neben diesen realen Werten fielen aber auch die meisten kultur-historische und baukünstlerisch wertvollen Bauten den Bomben oder den Flammen zum Opfer und können nie wieder ersetzt werden. Das Leibnizhaus, oft als schönstes Bürgerhaus Deutschlands bezeichnet, ist unwiederbringlich dahin, ebenso ist von der alten Kanzlei nichts geblieben. Das gotische Rathaus der hannoverschen Altstadt, das Leineschloß und das Wangenheimsche Palais, Werke des großen hannoverschen Städtebauers Georg Ludwig Laves, sind nur als Ruinen erhalten.
Ausgangslage: Die zerstörte Stadt
Stadtplanung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Vorstellungen 1948-1951 in Hannover
- Innenstadtplan und Flächennutzungsplan
- Umsetzung der Gebäude- und Verkehrsplanung
Zukunftsorientiertes Verkehrskonzept
- City-Ring
- Schnellstraßenkonzept
- Erschließung der Tangenten für die Innenstadt
- Das ‚Hohe Ufer‘ – „Alt“ und „Neu“ zusammenfügen
- Lavesalle am Waterlooplatz
- Öffentlicher Nahverkehr
- Flughafen Hannover
Umgang mit historischer Bausubstanz
Neugestaltung des City-Bereichs
- Neugestaltung des Kröpcke
- Wiederaufbau der Oper
- Hotel-, Geschäfts- und Verwaltungsneubauten in der Innenstadt
- Die neue Karmarschstraße
- Neue Ladenstraße als erste Fußgängerzone
- Die neue Markthalle
Wohnquartiere in den Stadtteilen
Krankenhäuser und Gebäude der Gesundheitsfürsorge
Schulen, Kultureinrichtungen und Sportanlagen
Denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser
Architekten des Wieder-/Neuaufbaus