Europa-Palast

Borgentrickstr. 8–10
Betreiber: Karl Lorenz und Emil Unfried; ab 1962 König, Markgraf und Schlinker
Architekt: Alfred Goetsch (1953)
Wiedereröffnet am 12.10.1945 mit DAS LEBEN RUFT
Sitzplätze: 920
Umstellung auf Cinemascope 1953
Geschlossen nach 1968, heute Supermarkt

Das zweitgrößte erhaltene Kino aus der Vorkriegszeit wird erst Ende 1953 vollständig von den Briten freigegeben

Europa-Lichspiele (© Foto: Höber_Stadtarchiv Hannover)

Der von den Architekten Jürgens und Mencke entworfene Europa-Palast wird bereits 1928 als eines der großen Vorkriegskinos eröffnet und übersteht den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Im Oktober 1945 wird das Filmtheater für die deutsche Bevölkerung geöffnet, allerdings bleibt die Abendvorstellung den Briten vorbehalten. Erst Weihnachten 1953 wird der Europa-Palast vollständig von den Briten freigegeben: »Nach fast neunjähriger Beschlagnahme durch die Besatzungsmacht steht der 1928 erbaute ›Europa-Palast‹ in der Borgentrickstraße nun wieder der Döhrener Bevölkerung zu Verfügung« (HAZ vom 24.12.1953). Das Theater ist »mit blauer Acella ausgeschlagen, die indirekte Beleuchtunganalage in den Deckenspiegeln wurde wiederhergestellt, eine neue Bühnenanstrahlung geschaffen« (Film-Echo 1/1954). Mit der hellblauen Wandbespannung harmoniert der goldene Vorhang, die Decke des Rundbaus wird von 3600 verschiedenfarbigen Glühlampen indirekt beleuchtet. Im Zuge der Renovierung wird der Europa-Palast auf Cinemascope umgestellt.

Literatur:

E. Höber: Rippenkuppeln aus Stahl, in: Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift »Die Bautechnik«, 9/1928, S. 102–105

Europa-Palast im neuen Glanz, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 24.12.1953

Die Filmwoche 50/1953; 12/1954

Film-Echo 1/1954; 13/1954

Der neue Film 26/1954; 101/1954; 63/1958

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