City-Theater

Bahnhofstraße 8
Betreiber: Heinz Seinke; Heinz Riech
Architekt: Ernst Friedrich Brockmann
Eröffnet am 10.12.1955 mit UNTERNEHMEN SCHLAFSACK
Sitzplätze: 600
Geschlossen am 27.12.1995, heute Bekleidungsgeschäft

Das unterirdische City-Theater arbeitet mit farbenfrohen Ornamenten und einem bizarren Deckenlicht psychologisch wie psychedelisch gegen die Lage im Keller an.

Im Neubau des Hauses Nolle gegenüber dem Hauptbahnhof in Hannover entstand 1955 das 600 Besucher fassende „City“-Theater. »Das unter dem Straßenniveau liegende Theater ist durch eine Passage zu erreichen. Bizarr geformte Leuchten erhellen das geschwungene Treppenhaus« (Film-Echo 3/1956). Den ovalen Zuschauerraum gestaltet Architekt Brockmann sehr eigenwillig als »Schauraum«, der vom üblichen Aussehen der Theaterräume völlig abweicht: Das Kino überrascht durch seine originelle künstlerische Gestaltung mit großflächigen, expressiven Ornamenten an den Wänden, »die so vielfarbig sind, wie kaum ein Raum in Hannover« (HAZ vom 10.12.1955). »Die dunklen (Akustikplatten-) Wände sind in freier farbiger Ausschmückung mit buntleuchtenden kaleidoskopartigen Ornamenten bedeckt. Die wannenförmig gegliederte Decke wird durch Sofittenlampen himmelblau angestrahlt« (Der neue Film 99/1955) und schlitzt den Raum durch »quergelagerte Lichtvouten« (Film-Echo 3/1956) gleichsam auf. »Schwarze Stützen, gelbe Polstersessel (Kamphöner, Bielefeld) und ein gleichfarbener Velourvorhang fügen sich harmonisch in dieses Bild ein« (Film-Echo 3/1956).

1974 wird das City-Theater geteilt in die das Lux und City, Ende der siebziger Jahre wird das Lux nochmals in Lux und Luxor aufgeteilt. 1980 werden mit dem City-Club und der City-Bar zwei kleine Kinos für Pornofilme in den oberen Etagen des Hauses eingerichtet. 1985 werden die Kinos umbenannt in City-Center, die Säle heißen nun City-Star, City-Club und City-Bar.

Neueroffnung als Filmfestspielhaus 1989

1989 wird das ursprüngliche City-Theater wiederhergestellt und beherbergt nun den Saal Berlin, aus den beiden Pornokinos werden die Säle Cannes und Venedig. Eröffnung des neuen Kinocenters unter dem Namen Filmfestspielhaus ist am 16.3.1989. Nach der Schließung des Filmfestspielhauses am 27.12.1995 residiert hier die Diskothek Starclub

Pläne:

StadtAH, 1.NR.6.03, Nr. 267 und 327

Literatur:

Die letzte Lücke schloß sich. »City-Theater« unterm Springbrunnen / Konzert-Café fand keinen Gastronomen, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 18.11.1955

Noch 1491 neue Kinoplätze dazu. »City-Theater« und »Filmpalast Schwarzer Bär« eröffnen heute, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 10.12.1955

Doppel-Eröffnung der neuen Filmtheater City-Theater und Filmpalast Schwarzer Bär, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 9.12.1955

Der neue Film 99/1955; 7/1957

Film-Echo 3/1956

Filmfestspielhaus macht zum Jahresende Schluß, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 9.12.1995

Premierengäste beim Abschied. »Man gewöhnt sich ans Kinosterben«: Das Filmfestspielhaus ist zu, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 29.12.1995

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