Apollo-Lichtspiele – Studio für Filmkunst

Limmerstraße 50
Betreiber: Jutta und Henk ter Horst; ab 2001 Vereinigte Filmtheater Betriebe
Architekt: N. N.
Wiedereröffnet am 24.7.1945 mit ZIRKUS RENZ
Sitzplätze: 300 + Stehplätze, heute 214 Sitzplätze
Der Kinobetrieb besteht noch.

Als eines von neun hannoverschen Kinos übersteht das Apollo den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Heute ist es das älteste noch bespielte Kino Norddeutschlands.

Das Apollo wird 1908 von der erst 23-jährigen Wilhelmine Kaufmann im ehemaligen Tanzsaal Sander eröffnet. Ein Bombentreffer im Nachbarhaus zerstört am 26.11.1944 den Vorraum und die Kasse, aber nicht den Saal des Kinos, und so kann es als eines der ersten hannoverschen Filmtheater bereits im Juli 1945 wiedereröffnen. Ab 1972 heißt das Apollo studio für filmkunst und wird zu einem der ersten Programmkinos der Republik. Damals rettet der Student Hans-Joachim Flebbe das Apollo vor dem Umbau in einen Supermarkt und macht anspruchsvolle Filmvorschläge, die den Nerv des jungen Publikums treffen. Damit beginnt die Karriere von Hannovers »Kino-König«, der 1977 die Raschplatzkinos gründet, 1982 die Hochhaus-Lichtspiele übernimmt und 1991 mit dem CinemaxX in der Nikolaistraße das zweite Multiplex-Kinocenter Deutschlands eröffnet. Am 5. Mai 1981 brennt das Apollo aus, das Feuer verschont jedoch den Vorführraum mitsamt der Technik. Im Zuge der Renovierung wird die Stuckdecke des ehemaligen Tanzsaals freigelegt. Am 1. August wird das Kino wiedereröffnet, 2002 und 2006 wird es nochmals renoviert und bis heute betrieben.


Literatur:

Neues Kleid für altes Puschen-Kino, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 26.2.1973

Vom Puschenkino zum Klompenkino. Das Apollo an der Limmerstraße in Linden eroberte sich ein neues Publikum, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 18.9.1973

Kinogänger gestalten Programm selbst, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 4.4.1974

Nachts um halb drei stand das »Apollo« in Flammen. Zuschauerraum vernichtet / Besitzer will weitermachen, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 8.5.1981

Hannovers ältestes Kino brannte aus, in: Neue Presse vom 8.5.1981

Andreas Lueg: Als es noch das Puschenkino an der Ecke gab (I): Ein boxendes Känguruh gehörte zu den allerersten Leinwandstars. Das Lindener Apollo ist das älteste Kino Norddeutschlands, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 3.10.1985

»Neues Konzept ist die Rettung des Apollo-Kinos«, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16.10.1991

Nur bei Kultfilmen stehen die Besucher vor dem Apollo Schlange, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16.1.1992

Im »Apollo« geht es weiter wie bisher. Cinemaxx-Betreiber Hans-Joachim Flebbe hat das Programmkino in der Limmerstraße übernommen. Damit hat der Kinokönig das angeblich älteste Vorstadtkino Norddeutschlands ein zweites Mal vor dem Untergang bewahrt, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17.2.2000

Voll auf der Rolle, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 30.1.2003

Andrea Tratner: Apollo lebt von »Kino, Kino, Kino«, in: Neue Presse vom 31.1.2003

Stefan Stosch: Bewegte Bilder, bewegte Geschichte. Hundert Jahre Filmkunst im hannoverschen Apollo: Das älteste Kino Norddeutschlands feiert Geburtstag, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 20.8.2008

Stefanie Nickel: Auf Flebbes Pfaden. Seit über hundert Jahren zeigt das Apollo-Kino Film — und überlebt, weil es sich immer wieder neu erfindet, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 10.1.2014

Die Geschichte des Apollo Kino in Hannover Linden

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