Hinaus in die Natur – Hinaus ins Freie
Hinaus in die Natur
Der Ruf nach Licht, Luft und Sonne, Natur und Wandern als Antwort auf die enge und stickige Atmosphäre von Elternahus, Schule und Stadt, von industriellem Produktionsprozess und beegten Wohnverhältnissen erfasste die junge Generation. Gleichzeitig entfaltete sich ein neues Körpergefühl. Bequeme, luft durchlässige Kleidung und die „Stählung“ des Körpers durch Sport und Gymnastik gehörten dazu. Wanderungen hinaus ins Grüne, im Familienverband oder mit Freunden, waren schon seit der Jahrhundertwende beliebt. In den zwanziger Jahren gehörten sie zum Wochenprogramm.
Bei den jungen Wanderern ist zivilisationsferne Einfachheit angesagt: Fußmärsche und zünftige Kluft, Abkochen am offenen Feuer, Schlafeb auf Stroh in Scheunen, Naturerlebnis und Kameradschaft in der Gruppe mischten sich mit lebensreformerischen Verzicht auf die Zivilisationsgefte Tabak und Alkohol.
Hinaus ins Freie
Jugendliche unterschiedlicher politischer Richtungen hatten sich schon um die Jahrhundertwende gegen die überkommenen Lebensgewohnheiten und Auffassungen der älteren Generation aufgelehnt und nach neuen Lebensformen gesucht. Gemeinschaftliches Naturerleben suchten sowohl die aus Oberschülern und reformorientierten Pädagogen bestehenden ,,Wandervögel“ als auch Arbeiterjugendliche. Gemeinsame inhaltliche Ziele gab es jedoch wenige. Vielfach machte man das gleiche, meinte aber oftmals etwas anderes.
Maschwiesen : Abenteuerspielplatz und Schlittschuhbahn mitten in der Stadt
Vor der Anlage des Maschsees – er entstand erst ab 1934 im Rahmen des – Jungen aus verschiedenen Stadtteilen Hannovers – trugen hier im Frühjahr und Herbst ihre Bandenkriege aus, immer auf der Hut vor dem städtischen Aufseher, Pänner Garbe.
Vor der Heuernte im Sommer durften die Maschwiesen nicht betreten werden. Im Winter drehten schlittschuhbegeistere HannoveranerInnen auf dem Eis der gefluteten Maschwiesen ihre Runden. Zum Aufwärmen traf man sich an den Buden von Bummelmeier oder Schrader, die heiße Getränke anboten. Beleuchtung und Musik machten das Arm-in-Arm-Laufen abends besonders reizvoll.
Der feine Unterschied: Auf der großen Eisfläche der Maschwiesen kostete das kalte Vergnügen 5 Pfennige, auf dem „Protzentümpel“ hinter dem Rathaus dagegen das Dreifache.
