Neubeginn des Schulunterrichts in der Stadt

Erste Schritte des Neubeginns in der Stadt:

20. August 1945: Wiederbeginn des Unterrichts in vier Volksschulen in Badenstedt, Bothfeld, Kirchrode und Wülfel.

Am 1. Oktober 1945 beginnt der Unterricht für die Unter-und Mittelstufen der höheren Schulen

Wegen der nur sehr langsam voranschreitenden Verbesserungen der Raumkapazitäten werden erst im November in 129 Räumen an 16 Schulen 15.475 Volksschüler in 303 Klassen von 227 Lehrkräften unterrichtet.[1] Am 22. November beginnt darüber hinaus auch wieder der Unterricht für die Oberstufen der Gymnasien.

Bericht der Bauverwaltung 1948

Wiederhergestellt Volksschule am Bonifatiusplatz 1948

Im Jahre 1939 standen für die städtischen Höheren, Mittleren, Volks- und Berufs- und Fachschulen 87 Schulgebäude zur Verfügung. Hiervon wurden während des Krieges 39 Gebäude zerstört. 44 Gebäude waren zum großen Teil mehr oder weniger stark beschädigt. Nur 4 Schulen kamen heil durch den Krieg. Die Linderung der außerordentlichen Schulraumnot gehört also zu den dringlichsten Aufgaben, die das Stadtbauamt lösen sollte.

Erst im Oktober 1945 – bis dahin fehlte die Genehmigung der Militärregierung – konnte begonnen werden. Auch die nicht zerstörten Schulgebäude waren durch die Fliegerangriffe stark in Mitleidenschaft gezogen. Soweit sie ganz oder teilweise erhalten blieben, waren sie durch Truppen und nach dem Zusammenbruch durch Ausländer fast „verbraucht“.

Vom Herbst 1945 bis Juni 1948 wurden insgesamt 406 zum Teil schwer mitgenommene Klassenräume wieder aufgebaut oder instand gesetzt.

Wie sich diese Räume auf die einzelnen Schularten verteilen, zeigt die folgende Uebersicht:

  1939 davon zerstört 1945 noch vorhanden 1945-1948 gew. Räume
Höhere Schulen 11 5 6 24
Mittelschulen 5 4 1 6
Volksschulen 59 21 38 308
Berufs- u. Fachschulen 12 9 3 68
  87 39 48 406

Zur Zeit werden unsere hannoverschen Schulkinder in 44 Schulhäusern mit 775 Klassen unterrichtet. 52,4.v. H. des jetzt vorhandenen Klassenraums sind also erst durch die Instandsetzung wiedergewonnen worden. Fast überall werden im Innern die Arbeiten noch fortgesetzt. Hier sind noch Wände zu verputzen, dort Fenster zu verglasen oder Fußböden auszubessern, und viele Räume erhalten durch einen neuen Anstrich ein gefälligeres Aussehen.

Für die Fenster der Schulräume wurden von 1945 bis 1948 allein 13.500 qm Glas verarbeitet. Etwa 2,2 Millionen RM wurden für den Wiederaufbau der Schulen ausgegeben.

aus: Drei schwere Jahre. Ein Bericht der Bauverwaltung der Hauptstadt Hannover, Hannover 1948, S. 36


Anmerkungen

[1] vgl. Mlynek/Röhrbein (1991): Hannover Chronik, S. 198

Literatur

Mlynek, Klaus/Röhrbeit, Waldemar R. (Hrsg.): Hannover Chronik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen – Daten – Fakten. Hannover 1991

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