Hitlers Eliten nach 1945 (2002)
Zur Sendereihe
„Hitlers Eliten nach 1945“ ist eine 6-teilige Dokumentationsreihe über ehemalige Nationalsozialisten, welche auch nach dem Krieg noch bzw. wieder in führenden Positionen vertreten waren.
Sie waren maßgeblich involviert in die Maschinerie des NS-Terrorstaates: Juristen, Ärzte, Journalisten, Offiziere und Unternehmer – die deutschen Führungseliten, ohne deren Expertenschaft und Unterstützung das NS-Regime nicht hätte funktionieren können.
Die Frage danach, wie sich ihre Karrieren nach dem Ende des Dritten Reiches entwickelten, lässt sich knapp zusammenfassen: Fast alle Juristen, Ärzte, Unternehmer, Journalisten und Offiziere mit NS-Vergangenheit konnten nach 1945 in der Bundesrepublik ihre Karrieren fortsetzen.
Von daher ist eine andere, wichtigere Frage zustellen: Kann von einer Aufarbeitung ihrer Beteiligung am Aufstieg und der verbrecherischen Politik der Nationalsozialisten und einem „wirklichen“ Neuanfang ausgegangen werden?
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Hitlers Eliten nach 1945
Kaum jemand behauptet heute noch, 1945 habe es in Deutschland eine „Stunde Null“ gegeben. Tatsächlich konnten – im Gegensatz zu den politischen Spitzen des „Dritten Reiches“ – fast alle Unternehmer, Juristen, Journalisten, Militärs und Wissenschaftler, die dem NS-Regime in wichtigen Positionen gedient hatten, ihre Karrieren nach dem Ende der Entnazifizierung fortsetzen. Für mehr als zwei Jahrzehnte prägten folglich überwiegend ‚Männer mit Vergangenheit‘ Politik und Gesellschaft der jungen Bundesrepublik. Was bedeutete diese weitgehende personelle Kontinuität der Funktionseliten für die Demokratie? Wie sahen die politischen und moralischen Folgen aus? Und wie gehen wir heute mit dieser Nachgeschichte des Nationalsozialismus um? Die Geschichte der Funktionseliten in den Gründerjahren der Bundesrepublik ist ein spannendes Lehrstück politischen Verhaltens zwischen Strafe und (Re-)Integration, Kontrolle und Unterwanderung, Reform und Restauration.