Das Projekt
Ausgangssituation
Aus dem historischen Gedächtnis der Stadt Hannover ist der Film nicht wegzudenken. Oftmals waren es die städtischen Behörden selbst, die zur Image- oder Tourismusförderung Filme in Auftrag gegeben haben und so zur Entstehung eines Bestands von bewegten Bildern beigetragen haben. Diese Filme und die durch anderweitige Initiative oder Motivation entstandenen spiegeln die Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert wie keine andere Quelle.
Aber dieses hannoversche Filmerbe ist gefährdet: Zunächst oftmals für rein aktuelle Zwecke produziert, wurden viele Filmkopien nach ihrer „Veraltung“ achtlos „weggepackt“ und erlitten in jahrelanger unsachgemäßer Lagerung unterschiedliche Schäden (Schrumpfung, Austrocknung, Farbverlust). Andere sind durch zahlreiche Vorführungen verschlissen. Von manchen Filmen existiert gar nur eine einzige Kopie, bei deren Verlust auch ein Stück des hannoverschen Bildgedächtnisses unwiederbringlich verloren ginge. Zudem sind die filmaufbewahrenden Institutionen oft durch Umzüge, Zusammenlegungen, Sparmaßnahmen oder gar Auflösungen in ihrer Arbeit eingeschränkt oder existenzbedroht.
Bereits seit ihrer Gründung bemüht sich die GFS um die Rettung des hannoverschen Filmerbes. Doch jahrelang scheiterten diese Bestrebungen an den Kosten: So müssen für die Erstellung neuer Kopien pro Film mehrere Tausend Euro an Sach- bzw. Materialkosten gerechnet werden, dazu kommen Personalkosten für die zeitaufwändige, aber unumgängliche Dokumentation der Filme. Erst für das Jahr 2004 gelang es, in Gestalt der nordmedia, der S-Hannover-Stiftung und der Landeshauptstadt Hannover Förderer zu gewinnen.
Ziele des Projekts Hannover-Filme sind die Sicherung, Dokumentation und Präsentation der Hannover-Filme.
- Bei der Sicherung werden aus dem besten vorhandenen Filmmaterial neue Archiv- und Gebrauchskopien (in unterschiedlichen Formaten: Film zur Vorführung im Kino, Beta-Sp zum Abgreifen von Klammerteilen für Fernsehproduktionen, VHS-Video für Sichtungszwecke, Digital-Formate für Präsentationen im Internet und andere Zwecke) in einem professionellen Filmkopierwerk hergestellt. Dazu müssen vorher die einzelnen Kopien und evtl. vorhandenen sonstigen Materialien detailliert gesichtet, geprüft und verglichen werden. Kriterien dabei sind die Vollständigkeit von Bild und Ton sowie der Zustand des Materials.
- Diese detaillierte Sichtung und Prüfung des Materials wird dokumentiert. Die Dokumentation erfolgt in Form von Einstellungs – und Sequenzprotokollen und schließlich in einer eigenen Datenbank.
Die Ergebnisse des Projekts „Hannover-Filme“ werden regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert. Eine erste Projekt- Präsentation fand am 4. November 2004 im Kino im Künstlerhaus in Hannover statt. Inzwischen ist der November schon regelmäßiger Veranstaltungsmonat für die Präsentation neu gesicherter Hannover-Filme.
Die Hannover-Filme werden laufend dokumentiert, d.h., es werden Sequenz-, z.T. auch Einstellungsprotokolle angelegt (siehe Segmentierte Dokumentation unter Zitieren und Dokumentieren). Zudem wurde eine Datenbank entwickelt, die eine Übersicht und Detailinformationen über alle erfassten Hannover-Filme bietet. Die Datenbank besteht aus folgenden Elementen:
Zur Zeit sind über 80 Filme mit über 180 Kopien in der Datenbank erfasst. Die Datenbank wird zentral gepflegt von der GFS; nutzbar ist sie bei den einzelnen filmaufbewahrenden Institutionen.