Der Bau der Hindenburg-Schleusen in Anderten bei Hannover (1928)

Inhalt

Der Bau der Hindenburg-Schleusen in Anderten bei Hannover ist ein technischer Kulturfilm der Ufa aus dem Jahr 1928, von dem nach jetzigem Recherchestand keine Kopie, sondern lediglich die Zensurkarte überliefert ist. Erhalten ist dagegen der wahrscheinlich privat gedrehte 35mm-Film Bau der Schachtschleuse Anderten bei Hannover.

Produktion: Universum-Film AG (Ufa)
Länge: 16 Minuten
Format: 35mm, sw

 

Die erhaltene Zensurkarte gibt wertvolle Hinweise auf den Inhalt des Films und wird hier daher im vollen Wortlaut wiedergegeben:

Prüf-Nr. 18512

Untertitel: 1. Begonnen im Herbst 1924, beendet im Frühjahr 1928. 2. Die beiden Schachtschleusen bei Anderten im Zuge des Weser-Elbe-Kanals vermitteln den Aufstieg von der Kanalhaltung bei Hannover zu der 15 m höher gelegenen Scheitelhaltung. 3. der geographischen Lage. 4. Die beiden nebeneinanderliegenden Schleusen haben eine nutzbare Länge von 225 m, eine Breite von 12 m. Das Gefälle beträgt 15 m. 5. Durchschnitt durch die Schleuse. 6. Die Füllung einer Schleuse erfordert 42 000 cbm Wasser. 75% Wasser werden gespart durch Sparbecken in fünf übereinanderliegenden Stockwerken zu beiden Seiten jeder Schleusenkammer. 7. Ein Pumpwerk im Unterhafen der Schleuse speist die Scheitelhaltung aus dem Unterwasser. 8. Lageplan. 9. Für den Bau der Schleusen sind 250 000 cbm Beton und Eisenbeton erforderlich. Die Beton- und Monierbau A.-G. als bauausführende Firma hat für die Bewältigung dieser Massen umfangreiche Baustelleneinrichtungen geschaffen. 10. Lagerung der Materialien. 11. Der Rundblick über die Baustelle zeigt, daß die Westschleuse fertiggestellt, die Ostschleuse noch im Bau ist. 12. Auf den Plattformen der Schleuse sind die Bedienungsvorrichtungen für die Verschlüsse der Sparkammern und Umläufe in kleinen Häuschen untergebracht. 13. Die Brücke über die Oberhäupter ist 111 m lang und besteht aus 5 flachen Gewölben in Eisenbeton in Spannweiten von rd. 15-20 m. 14. Bei der Brücke über die Unterhäupter sind 5 halbkreisförmige Gewölbe von 18 m Spannweite vorhanden. 15. 10 000 t Rundeisen werden für den Eisenbeton des Bauwerkes benötigt. Sie werden in elektrisch betriebenen Schneide- und Biegemaschinen zurechtgeschnitten und gebogen, mittels Turmdrehkränen an Ort und Stelle geschafft, versetzt und dann geflochten. 16. 80 000 t Zement werden in losem Zustande mittels besonderer Silowagen von je 10 t Ladung in der Zementfabrik „Alemania“ übernommen, nach der Baustelle geschafft und dort in unterirdische Bunker der Betonfabrik entleert. 17. Der Kies wird mittels Löffelbagger gebaggert, mit Zügen zur Betonfabrik auf die Baustelle gebracht und dort in unterirdische Bunker gekippt. 18. Zement, Traß, Kies und Splitt werden in der Betonfabrik vond rei großen Mischmaschinen zu Beton verarbeitet. Die mit Beton gefüllten Wagen werden durch einen elektrischen Seilzug unter die rd. 250 m weitgespannten Kabelkräne gefahren, die die Kästen abnehmen, an Ort und Stelle schaffen und dort entleeren. 19. Mischung von Traß, Zement, Kies, Splitt. 20. Sparkammern und Umläufe werden durch einen mit Luftdruck aufgetragenen Torkret-Spritzputz wasserdicht geputzt. 21. Ein Pumpwerk speist die oberhalb der Schleusen gelegene Kanalhaltung, indem es durch 6 Druckrohre von 1,10 Ø Wasser aus der unteren Haltung in die obere Haltung pumpt. Das Pumpwerk ist im Rohbau fertiggestellt. 22. Die 6 Druckrohre des Pumpwerkes enden oben in einem Einlaufbauwerk, an das sich der Zuleitergraben nach dem oberen Vorhafen anschließt. Ufa-Schutzmarke.

Länge: 470 m

Der Bildstreifen wird zur öffentlichen Vorführung im Deutschen Reiche, auch vor Jugendlichen, zugelassen.

Gebührenfrei.

Berlin, den 21. März 1928

Film-Prüfstelle Berlin

 

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