Bredero – City Raschplatz Hannover (1973)
Inhalt
Ein Film über den Bau des Bredero-Hochhauses in Hannover im Kontext der sogenannten City-Erweiterung. Ausgehend von einer zunehmend problematischen Verkehrs-, Arbeits- und Wohnsituation in der Landeshauptstadt, insbesondere im Stadtkern, skizziert der Film die Modernisierung der City mit Schwerpunkt auf dem Gebiet ,,hinter dem Bahnhof“. Eine zentrale Bedeutung hat hier die Bebauung des Raschplatzes. Nicht alle über das Bredero-Hochhaus
hinaus projektierten ,,Baumassen“ sind im weiteren Verlauf allerdings realisiert worden.
Hannover-Filme
Filmtrailer des Filminstituts Hannover



Ein Film von Heinz Koberg
Jahr:1973
Länge: 17.30 min
Originalformat: 1 6mm, f
Neuherausgabe auf DVD: 2021
Nr. | Inhalt | Dauer | Laufzeit |
0 | Titel-Vorspann | 0.31 | 00.00 – 00.31 |
1 | Bauten und Verkehr in der Stadt Hannover | 1.17 | 00.31 – 01.48 |
2 | Großraum Hannover: Arbeitsplätze, Pendler, Freizeit, u.a. Herrenhäuser Gärten; Enge in der City, U-Bahnbau, Fußgängerzonen, Flohmarkt; | 2.29 | 01.49 – 04.18 |
3 | Verkehrsknotenpunkt Hannover: Autobahn, Flughafen, Hauptbahnhof, U-Bahnbau, Enge der City | 2.51 | 04.19 – 07.10 |
4 | Raschplatz im Konzept der Neugestaltung: Hochstraße, Passarelle, Bredero-Hochhau |
2.51 | 07.11 – 11.02 |
5 | Vergleichsprojekt von Bredero in Utrecht | 1.52 | 11.03 – 12.55 |
6 | Grundsteinlegung Bredero-Hochhaus | 0.45 | 12.56 – 13.41 |
7 | Bredero-Hochhaus als,,Lister-Tor“ im Konzept der City-Erweiterung, Lister Meile |
1.03 | 13.42 – 14.45 |
8 | lnnenausbau und Nutzung Bredero-Hochhaus, Baufortschritt; Stadtmodell mit weiteren,,Baumassen“ | 2.33 | 14.46 – 17.19 |
9 | Abspann | 0.13 | 17.20 – 17.33 |
Sequenz 1: Großstadt Hannover
- Historische Altstadt
- Planen für die Menschen
- Großstadtbauten
- Einkaufszentrum
- Arbeitsplätze
- Die nächste Generation
Sequenz 2: Großstadtleben
- Politisches Zentrum
- Wachstum
- Großbetriebe
- Bürotürme
- VW-Werk
- Maschsee
- Sportanlagen
- BAdeleben
- Herrenhausen
- Verkehrsprobleme
- U-Bahn-Bau
- Fußgängezone
- Altstadtfest
- Flohmarkt
- Brücke über die Leine
Sequenz 3: Verkehrsnotenpunkt
- Verkehrsknotenpunkt Hannover
- Autobahnen
- Flughafen
- Immer Betrieb
- Hauptbahnhof
- Provisorischer Omnibusbahnhof
- Blick in die Zukunft – sol soll es aussehen
- U-Bahn-Bau
- Früher: 1 Verkehrsebene
- Notwendig: 5 Verkehrsebenen
- „Barriere“ Haupbahnhof
- Bahnhofstunnel
- Verkehrsprobleme
- Kein Platz
Sequenz 4: Konzept der Neugestaltung
- Unbebaute Fläche
- Raschplatz
- Großplanung
- Vor dem Bahnhof
- Hinter dem Bahnhof
- Raschplatz Hochstraße
- Passerelle unter dem Bahnhof
- Visionen
- Visionen
- Gesamtes Baugebiet
- Baufläche
- Planungsgruppe
- Planungsskizzen
- Abriss vorhandener Bauten
- Baugrube
- Baufortschritte
- Modell des Hochhauses
- Eingang zur Lister Meile
Sequenz 5: Vergleichsprojekt in Utrecht
Sequenz 6: Grundsteinlegung
- Grundsteinlegung am 18.04.1973
- OB Schmalsteig und der Bredero-Präsident
- Oberbürgermeister Schmalstieg
Sequenz 7: Bredero-Hochhaus als „Lister Tor“
- Namensgebung
- Lister Tor…
- … zur Einkaufsmeile
- Fußgämngerzone vom Maschpark…
- … über den Kröpcke…
- … zum Raschplatz
- Der neue Platz
- Sichtverbindungen
- Fußgängerströme in alle Richtungen
Sequenz 8: Nutzungskonzept und Baufortschritte
- Nutzungsplanung
- Wohnungen
- Wohnungsetage
- Büroetage
- Baufortschritte
- Baufortschritte
- Baufortschritte
- Geplante weitere Bauvorhaben
- Die neue „City von Hannover“
Nach dem Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt Hannover beginnt um 1970 eine zweite Phase des Um- und Ausbaus der lnnenstadt. Neben dem UBahnbau stehen hierfür vor allem drei architektonische Großprojekte: das lhme- Zentrum, das Bredero-Hochhaus am Raschplatz und das (inzwischen abgerissene) Kröpcke-Center – alle entstanden unter der Perspektive ,,Die Stadt menschlicher machen“, wie es im Titel eines zeitgenössischen Films heißt. Dieser Fortschrittsglaube und die damit verbundene Planungseuphorie, insbesondere was Großprojekte dieser Art betraf, geriet noch in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre in die Kritik und erschien zunehmend unverständlich. Für architektonische Großkomplexe mit Sichtbeton bürgerte sich bald der Begriff Brutalismus ein. Ursprünglich abgeleitet von béton brut (roher Beton, Sichtbeton) wurde der Begriff bald zum Synonym für einen als brutal
empfundenen Baustil.
Auch wenn Großprojekte wie das lhme-Zentrum heute immer noch ein städtebauliches Problem bilden, dessen Lösung nicht geklärt ist, so erscheint die Entstehungsphase aus dem zeitlichen Abstand von fast 50 Jahren doch historisch. Um sich zu vergegenwärtigen, welche Vorstellungen und Hoffnungen mit der damaligen Umbau- und Modernisierungsphase verbunden waren, dafür sind die hier wiedergegebenen zeitgenössischen Filmdokumente über die Entstehung der fraglichen Bauwerke eine wertvolle Quelle. Bei aller heutigen
Kritik an dem damaligen Zeitgeist: der Mut, die Zuversicht und der Gestaltungswille, mit dem man seinerzeit an die Aufgaben heranging, lassen den heutigen Betrachter nicht unbeeindruckt.
Dr. Peter Stettner