Segmentierte Dokumentation

Für bestimmte Zwecke ist eine segmentierte Dokumentation sinnvoll, das heißt es werden Dokumentationseinheiten innerhalb eines Films dargestellt. Dies kann geschehen als einfache Aufzählung / Aneinanderreihung, in Tabellenform (übersichtlich!) oder auch als Grafik. Zur Identifikation der Segmente wird die jeweilige Anfangs- und Endzeit dokumentiert (Zeitleiste). Eine Bedeutung hat die segmentierte Dokumentation z.B.

  • für das schnelle Auffinden bestimmter Motive, Bilder etc. in einem Film
  • für den Nachvollzug des dramaturgischen Aufbaus, der Struktur etc.

Eine vollständige „Umsetzung“ des Films in schriftliche Informationen ist allerdings nicht möglich. Ein Verlust, z.B. im Bereich des sinnlichen Erlebnisses, ist unvermeidlich.

Ausgehend von einem vollständigen Film sind mögliche Segmente:

Einzelbild

Die kleinste technische Einheit des Films. Im Normalfall hat ein heutiger Zelluloid-Film 24 Einzelbilder pro Sekunde, Fernseh- und Videofilme 25 Einzelbilder pro Sekunde. Als Dokumentationseinheit i.d.R. unbrauchbar.

Einstellungen (von Schnitt zu Schnitt)

Eine Einstellung besteht aus einer Folge von Einzelbildern. Sie ist definiert als die filmische Aufnahmezeit, die zwischen dem Beginn und dem Ende einer Kameraaufnahme bzw. zwischen einem Schnitt / Blende und nächstem Schnitt / Blende liegt. Nur für eine sehr detaillierte Beschreibung / Analyse sinnvolle Dokumentationseinheit. Siehe Einstellungen.

Sequenzen des Films, ggf. Subsequenzen

Als Sequenz wird eine Folge von Einstellungen bezeichnet, die inhaltlich stärker zusammenhängen (Sinneinheiten) als die sie umgebenden Einstellungen. Die Sequenz ist die wichtigste Einheit für die segmentierte Filmdokumentation. Siehe Sequenzprotokoll.

Weitere Begriffe in Bezug auf Segmente eines Films sind Akt und Szene. Diese stammen aus der Traditionsbildung des Theaters und sind in der Regel zumindest für Dokumentarfilme nicht brauchbar.

Als Sequenzen bezeichnet man die mehr oder weniger „geschlossenen“ Teilstücke eines Films. Sie bilden die kleinsten Handlungseinheiten bzw. „Kapitel“ der Darstellung. Im Extremfall kann eine Sequenz auch nur aus einer langen Einstellung (Plansequenz) bestehen. Die Festlegung von Sequenzen ist – weitergehender als dies für Einstellungen gilt – eine Interpretationsfrage. Mitunter ist es möglich und sinnvoll, umfangreichere Sequenzen in Subsequenzen zu unterteilen. Spielfilme umfassen häufig 10 – 15 Sequenzen bzw. 30 – 50 Subsequenzen.
Im folgenden ein Beispiel für eine Mustertabelle eines Sequenzprotokolls. Die erste Ordnungszahl steht für die Gesamtsequenz, die zweite für etwaige Subsequenzen.

Filmtitel:


 

Fortsetzung (…)

Ergänzungen in Form weiterer Spalten sind möglich, z.B. für die Anzahl der jeweiligen Einstellungen pro Sequenz.

  • Voraussetzung ist in der Regel ein Sequenzprotokoll
  • Die Inhaltswiedergabe wird stark reduziert (Stichworte)
  • Die Zeitstruktur der Sequenzen steht im Vordergrund und prägt die grafische Darstellungsform

Bewegen Sie die Maus über die Bereiche der Grafik, zu denen Sie Details erfahren möchten.

1. Einstellungsprotokoll

Filmtitel:
Sequenz:


Fortsetzung (…)

Ein Beispiel für ein Einstellungsprotokoll finden Sie hier.


2. Einstellungsgrafik

Anhand einer Einstellungsgrafik können dynamische Aspekte wie die Länge einer Einstellung und die Schnelligkeit in der Schnittfolge besser als im Einstellungsprotokoll dargestellt werden.

Ein Beispiel für eine Einstellungsgrafik finden Sie hier.

 

3. Einstellungsprofil

Die Einstellungsfolge 1 bis 3 (von der Totalen zur Großaufnahme) besteht aus gleich langen Einstellungen, die Einstellungsfolge 4 bis 6 (von der Großaufnahme zur Totalen) aus verschieden langen Einstellungen.

Das Einstellungsprofil kann auch auf der Basis einer siebenstufigen Einstellungsskala (von Detail bis weit) hergestellt werden:

E 1 Detailaufnahme, 3 Sekunden
E 2 Halbtotale, 1 Sekunde
E 3 Zoom von amerikanisch auf Detail, 3 Sekunden
E 4 Nahaufnahme, 1 Sekunde
E 5 Totale, 1 Sekunde
E 6 Weit, 1 Sekunde

Ein Beispiel für ein Einstellungsprofil finden Sie hier.

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