Kategorie: Junge Film-Union

Die Spielfilmproduktion im ersten Jahr nach der Währungsreform

Infolge der Währungsreform veränderten sich die ökonomische Situation und – im Zusammenhang mit dem Ende der alliierten Vorzensur – auch die politischen Produktionsbedingungen der JFU. Der Firma stellte sich jetzt in anderer Weise als vorher die Frage, welche Filmstoffe verwirklicht werden sollten und konnten. In der bereits zitierten Äußerung Rolf Meyers „wir können also nun jeden Film herstellen, sofern wir wirtschaftlich dazu in der Lage sind“ spiegelt sich die neue Freiheit und zugleich eine neue Abhängigkeit.

Dokumentar- und Kurzfilmproduktion der Junge Film-Union

Auf einer Liste, die die britische Film Section im Jahre 1947 über deutsche Dokumentarfilm-Produzenten führte, findet sich die JFU an erster Stelle. Die Filmfirma produzierte insgesamt vier Filme dieser Art: für Großbritannien den KREIS-RESIDENT OFFICER (K.R.O.), den ersten in der britischen Zone in diesem Zusammenhang überhaupt produzierten Dokumentarfilm. Für den deutschen Markt realisierte die JFU die drei Kurzfilme DIE ZAUBERSCHERE, STADTMEIER UND LANDMEIER sowie SIE SIND NICHT GEMEINT.

Verdrängung – Verunsicherung – Restauration und eine „Keine-Experimente-Mentalität“

Die Ergebnisse der Filmanalysen weisen deutliche Entsprechungen auf zu Befindlichkeiten und Prozessen, wie sie in verschiedenen soziokulturellen und sozialpsychologischen Untersuchungen zur deutschen Nachkriegszeit konstatiert wurden. Im Übrigen gilt eine „Keine-Experimente-Mentalität“, die insbesondere nach der Währungsreform dominant wurde und die dazu beigetragen haben dürfte, daß die Produktionen der JFU in vieler Hinsicht in einer Kontinuität zum „unpolitischen“ Unterhaltungsfilm vor 1945 stehen.

Der interzonale Filmaustausch

Der in den einzelnen Besatzungszonen getrennt vollzogene Neubeginn der deutschen Filmwirtschaft beschränkte zunächst auch die Filmauswertung auf die jeweilige Zone. Eine Grundlage für den Austausch von Filmen zwischen den Zonen war allerdings im Sommer 1947 mit der Direktive Nr. 55 des alliierten Kontrollrates geschaffen worden.

Aufbau einer „modernen“ Filmindustrie

Die ersten acht Filme der Jungen Film Union sind nur mäßige Kassenerfolge. Rolf Meyer tritt deshalb die Flucht nach vorn an und setzt auf Expansion.1950 wird die dritte große Atelierhalle eingeweiht. In Bendestorf entstehen sieben weitere Filme. Die Junge Film-Union führt damit (gemeinsam mit der Real-Film, Hamburg) die Liste der in der Bundesrepublik „bedeutenden Produzenten“ an.

Die Anfänge in Bendestorf

Rolf Meyer, der im April 1945 nach Bendestorf gekommen war, gewann das Vertrauen britischer Besatzungsoffiziere, rückte an die Stelle des politisch belasteten Bürgermeisters des Ortes und arbeitete ab 1946 wieder im Filmgeschäft. (2) Am 1. April 1947 erhielt er die britische Lizenz für eine eigene Filmproduktion die ,,Junge Film- Union Rolf Meyer“ (JFU) war geboren.

Es geschehen noch Wunder (1951)

Ein musikalisches Lustspiel, in dem sich ein Schlagerkomponist und eine Pianistin durch eine seltsame Melodie kennen- und liebenlernen. Als die Beziehung der beiden durch eine andere Frau bedroht ist, warnt die Melodie das Liebespaar und führt sie schließlich für immer zusammen.

Melodie des Schicksals

MELODIE DES SCHICKSALS, ein ernster Musikfilm um einen erfolglosen Komponisten und seinen ehemaligen Freund, einen berühmten Dirigenten, die beide die gleiche Frau lieben. Hans Schweikart inszenierte dieses Melodram mit Victor de Kowa, Mathias Wieman und Brigitte Horney in den Hauptrollen