Dokumentar- und Kurzfilmproduktion der Junge Film-Union

Auf einer Liste, die die britische Film Section im Jahre 1947 über deutsche Dokumentarfilm-Produzenten führte, findet sich die JFU an erster Stelle. Die Filmfirma produzierte insgesamt vier Filme dieser Art: für Großbritannien den KREIS-RESIDENT OFFICER (K.R.O.), den ersten in der britischen Zone in diesem Zusammenhang überhaupt produzierten Dokumentarfilm. Für den deutschen Markt realisierte die JFU die drei Kurzfilme DIE ZAUBERSCHERE, STADTMEIER UND LANDMEIER sowie SIE SIND NICHT GEMEINT.

Die Produktion dieser Filme bedeutete eine Förderung der JFU durch die britischen Kontrollbehörden. Der Film Kreis Resident Officer wurde bereits im Sommer 1947 in einer Gemeinschaftsproduktion der JFU mit der britischen „Crown-Film-Unit“ produziert, die in diesem Fall als „British Associated Producer“ fungierte. Der Film war von vornherein nur für den britischen Markt bestimmt und kam in Deutschland nicht zur Aufführung. Idee, Drehbuch und Regie stammten aus britischer Hand, lediglich der Stab bei den Dreharbeiten wurde von der JFU gestellt. Hier waren die Briten auf allen Ebenen federführend. Etwas anders sieht es bei den übrigen Kurzfilmen aus. Bei diesen Filmen legte die JFU die Drehbuchentwürfe vor und auch die Dreharbeiten wurden von der Filmfirma selbst ausgeführt. Diese Kurzfilme wurden später als Beiprogramm für die ersten abendfüllenden Spielfilme eingesetzt.

Zur Einflussnahme der britischen Kontrollbehörden auf diese Filmproduiktionen siehe den Beitrag Die Einflussnahme der Film Section am Beispiel der Jungen Film-Union (JFU)

Nach Gründung der Bundesrepublik produzierte die JFU – neben der dominierenden Spielfilmproduktion – dann noch zwei Dokumentarfilme.

Kreis-Resident-Officer (1947)

Der dokumentarische Kurzfilm beschreibt den Alltag eines „Kreis Resident Officers“ (K.R.O.), des für die Ausübung der britischen Besatzungsmacht in den deutschen Kreisen zuständigen Beamten.

Die Zauberschere (1947)

Kurzfilm: Ein Rundfunkreporter für Frauenfragen provoziert in seiner Sendung mit dem Vorschlag, die Frauen sollten dem Mangel an schicker Kleidung durch Tatkraft und Phantasie begegnen.

Stadtmeier und Landmeier (1948)

Kurzspielfilm im Auftrag der britischen Besatzungsmacht aus dem Jahr 1947/48. In einer Spielhandlung werden die Versorgungsprobleme zwischen Stadt und Land thematisiert mit dem Ziel, gegenseitig mehr Verständnis aufzubringen.

Sie sind nicht gemeint (1948)

Kurz-Spielfilm mit Erik Ode

Illustrierte (1951)

„Entstehung einer illustrierten Zeitung: Vom Reporter zur Rotationsmaschine.“ (Katalog der deutschen Kultur- und Dokumentarfilme 1945-1952, S. 120)

Düsseldorf – Magnet des Westens (1951)

„Das Leben in der rheinischen Metropole.“ (Katalog der deutschen Kultur- und Dokumentarfilme 1945-1952, S. 92)

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