Junge Film-Union

Vom Tanzsaal zum Filmatelier

Auch in Bendestorf wird 1947 eine große Produktionsfirma gegründet. Ihr Inhaber Rolf Meyer flüchtet mit seiner Frau Gerty Böttcher im April 1945 in das Heidedorf südlich von Hamburg. Zwei Jahre später erhält er als einer der ersten Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg die Lizenz zur Gründung der „Jungen Film-Union“ (JFU).

Spielfilmproduktion der Junge Film-Union (1946 – 1951)
  1. Menschen in Gottes Hand (1948)
    Regie:  Rolf Meyer
  2. Wege im Zwielicht (1948)
    Regie: Gustav Fröhlich
  3. Die Söhne des Herrn Gaspary (1948)
    Regie: Rolf Meyer
  4. Diese Nacht vergess‘ ich nie (1948)
    Regie: Johannes Meyer
  5. Das Fräulein und der Vagabund (1949)
    Regie: Albert Benitz
  6. Der Bagnosträfling (1949)
    Regie:  Gustav Fröhlich
  7. Dreizehn unter einem Hut (1949)
    Regie:  Johannes Meyer
  8. Dieser Mann gehört mir (1950)
    Regie:  Paul Verhoeven
  9. Die wunderschöne Galathee (1950)
    Regie:  Rolf Meyer
  10. Die Lüge (1950)
    Regie:  Gustav Fröhlich
  11. Der Fall Rabanser (1950)
    Regie: Kurt Hoffmann
  12. Melodie des Schicksals (1950)
    Regie: Hans Schweikart
  13. Taxi-Kitty (1950)
    Regie: Kurt Hoffmann
  14. Die Sünderin (1950)
    Regie: Willi Forst
  15. Professesor Nachtfalter (1950)
    Regie:  Rolf Meyer
  16. Hilfe, ich bin unsichtbar (1951)
    Regie: E. W. Emo
  17. Sensation in San Remo (1951)
    Regie: Georg Jacoby
  18. Es geschehen noch Wunder (1951)
    Regie: Willi Forst
  19. Die Csardasfürstin (1951)
    Regie: Georg Jacoby

Im Juli 1947 beginnen unter der Regie Erich Waschnecks die Dreharbeiten zum ersten Spielfilm Menschen in Gottes Hand, einer Flüchtlingsgeschichte. Improvisation bestimmt das Filmgeschäft. Der Tanzsaal des Dorfgasthauses „Zum Schlangenbaum“ wird zum Atelier. Kurz nach Drehbeginn übernimmt Rolf Meyer die Regie für den erkrankten Erich Waschneck. Die Außenaufnahmen entstehen in der Lüneburger Heide und in Hamburg.

Schon im Juli folgt der zweite Spielfilm Wege im Zwielicht von und mit Gustav Fröhlich. Die Handlung des Films ist wie bei Menschen in Gottes Hand in der frühen Nachkriegszeit angesiedelt. Drei junge Männer geraten bei Schwarzmarktgeschäften unter Mordverdacht und fliehen aufs Land. Der Dorfbürgermeister (Gustav Fröhlich) gibt ihnen die Chance, dort eine dringend benötigte Brücke zu bauen. Gefilmt wird ohne Atelier in Hannovers Bahnhofsbunker, der Marktkirche sowie im Kloster Wienhausen bei Celle. Der Titel des Films ist auch auf die Dreharbeiten übertragbar: Durch mehrstündige Stromsperren kann oft nur im nächtlichen und frühmorgendlichen „Zwielicht“ gefilmt werden.

Anfang 1948 pachtet Rolf Meyer vom Wirt des „Schlangenbaums“ ein Grundstück, auf dem er zwei kleine Atelierhallen sowie mehrere Nebengebäude errichtet. 1950 wird das dritte fast 1000 qm große Atelier eingeweiht. Mit einer Bauhöhe von zehn Metern ist es auch für aufwendigere Produktionen geeignet. Die Junge Film-Union verfügt damit über „die bedeutendste Atelieranlage in Nordwestdeutschland“ und entwickelt sich zur „produktionsstärksten Filmgesellschaft in Niedersachsen“ (Peter Stettner). 200 Arbeiter und Angestellte sind hier 1951 beschäftigt.


Erste Produktionen im eigenen Atelier

Von Paris an den Rhein zurück

Produktionen am laufenden Band

„Die Sünderin“

Großfilme mit Spitzenstars

Erfolg und Ende

„Der Verlorene“

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