Erfolg und Ende
Der Revuefilm Sensation in San Remo (1951) ist der erste Film, den das Ehepaar Marika Rökk und Georg Jacoby (Regie) in der Bundesrepublik dreht und zugleich auch der erste Farbfilm der Jungen Film-Union. Da Georg Jacoby weiß, dass seine Gattin „den geschäftlichen Wert eines Börsenpapiers“ hat, sind die Kosten dieses „Großfilms“ hoch. Die Story des Films ist nicht neu und erzählt den Aufstieg einer Sportlehrerin mit Nachtcluberfahrung zum gefeierten Revuestar in San Remo. Marika Rökk kann sich hier in einer aufwendigen Kulisse in Szene setzen.
Gleiches gilt auch für den Farbfilm Die Csardasfürstin (1951), den bis dahin teuersten deutschen Nachkriegsfilm. Georg Jacoby, der die K.u.K-Operette von Emmerich Kálmán bereits 1934 verfilmt hat, inszeniert nun eine zeitgemäßere Version des Stoffes, die Drehbuchautor Bobby E. Lüthge (u.a. Grün ist die Heide) ersinnt. Marika Rökk ist ein Revuestar, Johannes Heesters ein Militärattaché, der sie nach einigen Tanz- und Gesangseinlagen erobert. Um Rivalitäten der Stars zu vermeiden, weist Rolf Meyer Autor Lüthge an: „Und was Frau Rökk tanzt, das singt er eben. Eine logische Erklärung braucht das nicht.“ Die Csardasfürstin rangiert bald unter den fünf beliebtesten Filmen in der Bundesrepublik.
Für die Junge Film-Union ist es der erste und auch letzte Publikumserfolg. Ende 1951 erleidet Rolf Meyer einen schweren Autounfall. Dieser gibt den Ausschlag dafür, dass seine Firma, die in den Vorjahren nur mäßige Einspielergebnisse verbuchen konnte, unter einem Schuldenberg zusammenbricht. Der Versuch Meyers, 1952 mit dem Komponisten Michael Jary durch die Gründung der „Jungen Film-Union GmbH“ das Filmgeschäft wieder aufzunehmen, scheitert. Rolf Meyer, der kein gelernter Filmkaufmann ist, muss sich in mehreren Prozessen vor seinen Gläubigern verantworten und wird wegen Untreue und Betrug verurteilt.