Kategorie: Filmatelier Bendestorf

Atelierbetriebe Bendestorf 1948 bis 2000

Anfang 1948 pachtet Rolf Meyer vom Wirt des „Schlangenbaums“ ein Grundstück, auf dem er zwei kleine Atelierhallen sowie mehrere Nebengebäude errichtet. 1950 wird das dritte, fast 1.000 qm große Atelier eingeweiht. Mit seiner Bauhöhe von 10 Metern ist es auch für aufwendigere Produktionen geeignet. Die Junge Film-Union verfügt damit über „die bedeutendste Atelieranlage in Nordwestdeutschland“ und entwickelt sich zur produktionsstärksten Filmgesellschaft in Niedersachsen.

Edgar Wallace und Co.

Mit den 6oer Jahren kommt auch der deutsche Krimi nach Bendestorf. Den Anfang macht die Edgar-Wallace-Adaption DIE BANDE DES SCHRECKENS. Fast so erfolgreich ist die deutsche Jerry-Cotton-Serie. Seinen „Fall Nr. 2“ MORDNACHT IN MAHATTAN löst der beste Mann vom FBI in Bendestorf.

Vom Kino zum Fernsehen

Ganz neu waren Fernsehproduktionen für die Bendestorfer Ateliers zu dieser Zeit freilich nicht mehr: Bereits in den fünfziger Jahren wurden hier auch Fernsehfilme und -serien für den NWDR hergestellt, unter anderem die legendäre ,,Familie Schölermann“. Dieser Urahn aller deutschen Fernsehserien – Titel: UNSERE NACHBARN HEUTE ABEND – wurde von 1954 bis 1960 produziert, insgesamt 177 Folgen, nicht wenige davon waren sogenannte Straßenfeger.

Wiederbelebungsversuche

Im Jahre 1977 wurde in Bendestorf ein weiterer Anlauf unternommen, um wieder einen großen deutschen Spielfilm zu produzieren. Wie häufig im deutschen Filmschaffen griff man, wenn man nicht recht weiter wusste, auf eine bekannte Literaturvorlage zurück. Diesmal war es Storms Novelle DER SCHIMMELREITER, die bereits 1933 als Filmvorlage gedient hatte.

Die Ära Fink beginnt

Das Ateliergelände gehört nicht zur Konkursmasse der Junge Film-Union. Schon im Sommer 1952 pachtet es die Firma Fink-Film. Diese hat sich bis dahin in erster Linie durch die Vermietung von Filmtechnik einen Namen gemacht. Horst Reinhold Fink erweitert nun seinen Aufgabenbereich. Seine „Atelierbetriebe Bendestorf GmbH“ vermietet die Ateliers und die „Studio-Film GmbH“ stellt eigene Produktionen für das Fernsehen und später auch Spielfilme her.

Menschen in Gottes Hand (1947/48)

Der Film „Menschen in Gottes Hand“ (1948) von Rolf Meyer zeigt Bauer Renken, der nach Kriegsflucht bei seinem Sohn Karl in Niedersachsen neu beginnt. Karl steht zwischen zwei Frauen, Lena und Marianne. Nach tragischen Ereignissen kehrt er zur Familie zurück. Ein Drama über Neuanfang und Moral.
Der Film war die erste Produktion der neugegründeten Junge Union-Film