Kategorie: Nachkriegsjahre
Im Zweiten Weltkrieg war die deutsche Wirtschaft, trotz aller Schäden, nicht in ihrer Substanz vernichtet worden. Weniger die Industriebetriebe als vielmehr das Transport- und Verkehrsnetz sowie vor allem die Wohngebiete in den großen Städten waren getroffen. Der Anlagepark der deutschen...
Unmittelbar nach Kriegsende waren nach den Erfahrungen mit dem Faschismus, zunächst sozialistische Ideen der Wirtschaftsplanung und -lenkung – bis in die bürgerlichen Parteien hinein – bedeutsam. Der politische Neuanfang wurde aber mit Zuspitzung des Kalten Krieges schnell von kräftigen Tendenzen der Restauration, d. h. der Wiederherstellung alter Strukturen, der Wiedereinsetzung alten Personals und der Entstehung alter und noch verschärfter Konflikte, überlagert.
Bei wikipedia werden ohne Quellenangabe für die Zeit von 1946 bis 1963 folgende Zahlen zu Filmbesuchen und Anzahl der Leinwände angegeben: Jahr Filmbesuche in Mio. Leinwände in BRD 1946 300,0 2.125 1947 459,6 2.850 1948 443,0 2.975 1949 467,2 3.360...
Rudolf Jugerts Komödie „1×1 der Ehe“ (1949) konfrontiert konservative Ehevorstellungen mit modernen Partnerschaftsmodellen. Ein starrsinniger Anwalt wird in einer Radiosendung durch Partnertausch und Liebeswirren zum Umdenken gebracht. Heiter, ein wenig „zeitkritisch“ und ein Spiegel der Nachkriegsgesellschaft.
Hallo Fräulein! (1949) ist eine Musikkomödie von Rudolf Jugert, die in der Nachkriegszeit spielt. Eine Musikstudentin organisiert eine Show zur Völkerverständigung, doch entscheidet sich am Ende für einen deutschen Ingenieur statt eines amerikanischen Soldaten.
Ein berühmter Radrennfahrer gewinnt nach zahlreichen Verwechslungen das Sechstagerennen und seine Getiebte, wobei er auch seinen Rivalen aussticht.
Der Alltag der Menschen im Nachkriegsdeutschland war geprägt von Not, Improvisation und einem unermüdlichen Willen zum Wiederaufbau. Hunger, Wohnraumnot und zerstörte Infrastruktur bestimmten das Leben, doch gleichzeitig entstanden neue soziale und politische Strukturen.
75 Jahre nach Kriegsende erinnert die Dokumentation mit privatem Filmmaterial und persönlichen Geschichten an die beeindruckende Wiederaufbauleistung im Deutschland der Nachkriegszeit.
Der DEFA-Film „Razzia“ (1947) von Werner Klingler spielt im Nachkriegsberlin und thematisiert den Schwarzmarkt. Kriminalkommissar Naumann kämpft gegen Schmuggler, wird jedoch ermordet. Sein Nachfolger Lorenz deckt Verrat auf und stellt die Täter. Ein realistischer Kriminalfilm über Moral und Not.
„Razzia“ war der fünfte Film der DEFA und zugleich ihr erster Kriminalfilm.
Der DEFA-Film „Freies Land“ (1946) von Milo Harbich thematisiert das Schicksal von Flüchtlingen in einem brandenburgischen Dorf nach dem Krieg. Sie erhalten Land der geflohenen Junker und bilden eine solidarische Gemeinschaft. Der Film zeigt Hoffnung und Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten.
Vertraute Bilder: Frauen räumen Schutt beiseite, bilden lange Ketten, um die Trümmerberge des Zweiten Weltkriegs wegzuräumen. Die Trümmerfrau als Heldin des Wiederaufbaus ist fester Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der Jahre nach 1945. Die Dokumentation unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. (ARD)
Die Fernsehdokumentation beinhaltet vier Interviews mit Berliner Trümmerfrauen und zeitgenössisches Bild- und Dokumentarfilmmaterial, das die Lebensbedingungen und die Aufbauarbeit in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1951 veranschaulicht.