Der journalistische Film: Formen, Aufgaben und zeitlose Debatten

Detlef Endeward (02/2025)

Unter einem „journalistischen Film“ verstehen wir – wie es die Filmakademie Baden-Württemberg formuliert – eine Vielfalt von Formaten, Inhalten und Gestaltungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, komplexe Sachverhalte professionell filmisch umzusetzen. Zu den Formaten, die dem Publikum über Fernsehsender und heute auch über das Internet angeboten wurden und werden, zählen Nachrichten, Berichte, Reportagen, Features, Porträts und Interviews.
Der kurze journalistische Film von bis zu fünf Minuten Länge bildet dabei einen der grundlegenden Bausteine der TV-Berichterstattung.

Zu jeder Zeit haben dabei die jeweiligen Zeitgenossen die Frage gestellt, ob der Fernsehjournalismus seinem Informationsauftrag in jedem Moment gerecht werden konnte. Die Antwort fiel häufig negativ aus und war immer auch Ausdruck politischer Auseinandersetzungen. Die in der Lernwerkstatt wieder veröffentlichten Beiträge aus den 90er Jahren setzen sich etwas grundsätzlicher mit dem Fernsehjournalismus ihre Zeit auseinander und sind damit zugleich auch Dokumente für die Diskussion aus der vordigitalen Zeit der Berichterstattung im Fernsehen. Trotzdem liefern ihre Erkenntnisse auch Hinweise und Antworten für Probleme der Gegenwart.