Schlagwörter: Architektur
Die große Bauausstellung »Constructa« war die erste Leistungsbilanz des Wiederaufbaus in Europa, in der zugleich die Verwandlung der Stadt Hanover in eine Stadtlandschaft in der damaligen Sichtweise „mustergültig“ vorgestellt werden konnte. Die Ausstellung stand unter dem Motto: „Deutschland will leben – Deutschland muß bauen“.
Bereits 1949 lag die Planung zum Aufbau der Innenstadt vor. Der stark zerstörte Innenstadtbereich ermöglichte es den Planern, das mittelalterliche Stadtgefüge aufzubrechen und neue Strukturen festzulegen, um den Aufbau einer modernen Großstadt zu fördern. Der Innenstadtbereich wurde fortan als Zentrum des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens definiert.
Bereits im April 1949 hatte die Stadt zum Wiederaufbau der Oper einen Wettbewerb ausgeschrieben. Ein knappes halbes Jahr später wurden die Hamburger Architekten Klaus Kallmorgen und Klaus Hoffmann mit dem Wiederaufbau beauftragt und in weniger als 10 Monaten wurde der bedeutende Lavesbau, mit einer dezent eingepassten lnnenausstattung, fertiggestellt.
1950 wurde der Kröpcke-Platz als einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte umgebaut. Der Verkehr wurde fortan mittels Ampelkreuzung geregelt, die Karmarschstraße und Georgsstraße wurden verbreitert, die Gleisanlagen für den Straßenbahnverkehr erneuert und für den Fußgänger wurde die neueste Errungenschaft, der Zebrastreifen, eingeführt.
Ausgehend vom Kröpcke wurde der Aufbau des Citybereichs vorangetrieben. Neben den Neuplanungen von Geschäfts- und Bankgebäuden sah der Aufbauplan auch eine direkte Fußgängerverbindung vom Bahnhof zum Landtagsgebäude vor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verschiedenen Verkehrsadern so weit wie möglich getrennt. Um die Bundesstraßen und damit den nicht auf Hannover selbst gerichteten Verkehr am bebauten Stadtgebiet vorbeiführen zu können, wurden reine Kfz-Schnellstraßen gebaut, die wie Tangenten den Stadtkreis nur am Rande berührten.
1954 wurde die Grupenstraße als erste Fußgängerzone eröffnet. Mit der Umgestaltung dieses Straßenzuges verschob sich das Einzelhandelsviertel bis in die Altstadt.
Der Wohnungsbau wurde als wichtigster Gestaltungsfaktor für den Wiederaufbau betrachtet. Rund 80% aller Bauten waren Wohnungsbauten, bis zum Ende der 50er Jahre wurden mehr als 100.000 neue Wohnungen geschaffen.
Den Planern des hannoverschen Neuaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wird, vor alem in den letzten zwei Jahrzehnten ein verantwortungsloser Umgang mit der histoprischen Bausubstanz der Stadt vorgeworfen.
Eine visionäre Antwort auf Anforderungen der Stadtentwicklung „Hannover: Räder können rollen“, so lautete die Überschrift zu verschiedenen Planungsausschnitten, die die wichtigsten Veränderungen in der hannoverschen Verkehrsführung nach dem Zweiten Weltkrieg aufzeigen. Hannover war aufgrund seiner geographischen Lage nicht nur Hauptkreuzungspunkt...
So – allerdings ohne Fragezeichen – überschreibt der NDR einen Online-Beitrag zur Nachkriegs-Stadtentwicklung in nordeutschen Städten und führt weiter aus: „Schnell gilt es, die Trümmer zu beseitigen und die Städte wieder aufzubauen. Denn Mitte der 40er-Jahre herrscht akute Wohnungsnot, viele...
Der Wohnungsbau wurde als wichtigster Gestaltungsfaktor für den Wiederaufbau betrachtet. Rund 80% aller Bauten waren Wohnungsbauten. Nach den Jahren der Zerstörung sollte mit dem modernen Wohnungsbau ‚genau da‘ begonnen werden, ‚wo das alte Hannover begann‘- im Herzen der Stadt.