Kategorie: Junge Film-Union
Der Film „Menschen in Gottes Hand“ (1948) von Rolf Meyer zeigt Bauer Renken, der nach Kriegsflucht bei seinem Sohn Karl in Niedersachsen neu beginnt. Karl steht zwischen zwei Frauen, Lena und Marianne. Nach tragischen Ereignissen kehrt er zur Familie zurück. Ein Drama über Neuanfang und Moral.
Der Film war die erste Produktion der neugegründeten Junge Union-Film
Die Sünderin (Regie: Willi Forst) erzählt die tragische Geschichte von Marina, die nach einer schweren Kindheit in der Nachkriegszeit als Prostituierte lebt. Ihre Liebe zu Alexander gibt ihr Hoffnung, doch seine Krankheit führt sie in Verzweiflung. Der Film thematisiert Moral, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Ächtung und löste große Kontroversen aus.
Thrillertragödie von und mit Peter Lorre. Hamburg, 1943: Dr. Rothe forscht im Dienst der Nazis. Als seine Braut als Spionin enttarnt wird, tötet er sie. Sein Assistent, Gestapo-Spitzel Hoesch, vertuscht die Tat. Geplagt von Schuldgefühlen, mordet Rothe weiter… Die düstere Tragödie war die einzige Regiearbeit von Peter Lorre. Sein Film, der tief in deutschen Wunden stocherte, floppte.
Die Csardasfürstin rangiert bald unter den fünf beliebtesten Filmen in der Bundesrepublik. Für die Junge Film-Union ist es der erste und auch letzte Publikumserfolg. Ende 1951 erleidet Rolf Meyer einen schweren Autounfall. Dieser gibt den Ausschlag dafür, dass seine Firma, die in den Vorjahren nur mäßige Einspielergebnisse verbuchen konnte, unter einem Schuldenberg zusammenbricht.
In ihrer letzten Produktionsphase setzt die Junge Film-Union auf sogenannte „Großfilme“, um sich auf dem Kinomarkt gegenüber der immer stärker werdenden amerikanischen Konkurrenz zu behaupten. Bevorzugt werden dabei „heitere“ Stoffe.
Bis heute gilt Hildegard Knef als Die Sünderin. Grund dafür ist nicht der aus Sicht der Knef „gut gemachte, aber artig melodramatische Film“, sondern der Skandal um ihn.
Die ersten acht Filme der Jungen Film Union sind nur mäßige Kassenerfolge. Rolf Meyer tritt deshalb die Flucht nach vorn an und setzt auf Expansion.1950 wird die dritte große Atelierhalle eingeweiht. In Bendestorf entstehen sieben weitere Filme. Die Junge Film-Union führt damit (gemeinsam mit der Real-Film, Hamburg) die Liste der in der Bundesrepublik „bedeutenden Produzenten“ an.
Im Frühsommer 1949 wird der bis dahin teuerste Film der Jungen Film-Union gedreht. Nach Motiven von Honoré de Balzac inszeniert Gustav Fröhlich einen der ersten großen Kostümfilme Nachkriegsdeutsch-lands: Der Bagnosträfling.
Im eigenen Atelier entstehen ab 1948 auch aufwendigere Kulissen. Für das erste Projekt Die Söhne des Herrn Gaspary holt sich Regisseur und Produzent Rolf Meyer das Kleine Walsertal ins Studio. Die Handlung ist in den Schweizer Alpen angesiedelt, wo sich eine durch Emigration getrennte Familie in der Nachkriegszeit wiederfindet. Die Außenaufnahmen für diesen Film werden tatsächlich in den Bergen gedreht. Im Atelier sorgt ein „Hintersetzer“ für Alpenatmosphäre.
Auch in Bendestorf wird 1947 eine große Produktionsfirma gegründet. Ihr Inhaber Rolf Meyer flüchtet mit seiner Frau Gerty Böttcher im April 1945 in das Heidedorf südlich von Hamburg. Zwei Jahre später erhält er als einer der ersten Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg die Lizenz zur Gründung der „Jungen Film-Union“ (JFU).
Die Stoffwahl der Kurz- und Dokumentarfilmproduktion der JFU wurde durch die Film Section nicht nur beeinflusst , diese Filme wurden überhaupt erst initiiert infolge der britischen Filmpolitik.