Monatsarchiv: Januar 2022

Man nennt es Amore (1961)

Der Versuch, in absonderlichen Bildallegorien der klassischen Bildungsreise über die Alpen das erotische Getümmel am Ferienstrand zu Beginn der 60er Jahre entgegenzusetzen – nordische Meernymphen, südländische Bikini-Mädchen, deutsche Touristinnen und italienische Jünglinge verstricken sich in dunkel bleibende Liebeshändel. Dazu zitiert der Kommentar Verse von Goethe und Aischylos. Eine ungenießbar prätentiöse Mischung aus Primanerscherz und Altherrenfantasie. (Filmdienst)

Die Botschafterin (1960)

Die junge, ehrgeizige Reporterin Helen Cuttler ist auf der Suche nach neuen Wegen, an exklusive Storys über prominente Persönlichkeiten heranzukommen. Ihre Idee, als Stewardess bei einer Luxus-Fluglinie anzuheuern, erweist sich als goldrichtig: Ihr gelingt es, dem amerikanischen Präsidenten aus einer pikanten Situation zu helfen und sie bekommt das Angebot, in die Politik einzusteigen. Helen wird in den diplomatischen Dienst aufgenommen und zieht bald im Triumph als Botschafterin in Paris ein…

Der Mann, der sich verkaufte (1959)

Ein ehrgeiziger Reporter deckt in seiner erfolgreichen Artikelserie „Schwarzer Markt und weiße Westen“ die dunkle Vergangenheit eines reichen Emporkömmlings auf, bis der zu Unrecht des Mordes Verdächtigte einem Herzanfall erliegt. Bemerkenswert kritischer deutscher Film, der die Methoden der Sensationspresse ebenso attackiert wie die Scheinmoral der Neureichen, wenn sich auch bisweilen die Muster der Kriminalkolportage verselbständigen und den gesellschaftlichen Hintergrund zurückdrängen. (Filmdienst)

Ambitionierte Projekte

Mit dern Auslaufen der Bundesbürgschaftsaktionen verliert die Filmaufbau zum Jahresende 1955 das finanzielle Rückgrat ihrer bisherigen Produktionstätigkeit. Trotzdem bleiben „ambitionierte Produktionen“ auch in der zweiten Hälfte der 50er Jahre
kennzeichnend für die Arbeit der Fihnaufbau.

Ohne Dich wird es Nacht (1956)

Ein erfolgreicher Rechtsanwalt, der zur Überwindung von Redehemmungen Morphium nahm und süchtig wurde, heiratet eine bislang leichtlebige Frau. Ihr opferbereiter Edelmut – nach seinem Rückfall will sie selbst Morphium nehmen, um sein Schicksal zu teilen – motiviert ihn zu einem erneuten Entzug. Sentimentales Kammerspiel, nicht ungeschickt entwickelt, doch ohne rechte Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit. (Filmdienst)

Friederike von Barring (1956)

Fortsetzung von „Die Barrings“. Die Geschichte einer Enkelin der ostpreußischen Gutsbesitzer-Familie: ihre Karriere als Chansonsängerin, ihre Emigration, ihre tragische Liebe und ihr Tod auf dem Familienbesitz beim Einmarsch der Russen. Melodramatischer und anbiedernder als der erste Teil, weit entfernt von der literarischen Vorlage. (Filmdienst)