Schlagwörter: Alltagskultur

Grammophon und Schallplatte

Die neuartige Verfügbarkeit über eine Tonkonserve mit klassischer oder populärer Tanzmusik rückte das Grammophon in den unterhaltenden Mittelpunkt nicht nur der bürgerlich-häuslichen Geselligkeit, sondern auch in die mancher Arbeiterquariere. Auch die tragbaren mechanischen Koffer-Apparate waren beliebte Reisebegleiter bei Autofahrten, Segelpartien und Wochenend-Ausflügen.

Das neue Medium: Radio

Als am 16. Dezember 1924 die Norddeutsche Rundfunkanstalt (Norag) in der Mansarde des Hanomag-Verwaltungsgebäudes ihren Sendebetrieb aufnahm, brach auch in Hannover das Radio-Fieber aus. Schon eine Woche später waren Rundfunkempfangsgeräte die Schlager des Weihnachtsgeschäftes. Da leistungsstarke Fernempfänger unerschwinglich teuer waren, bauten sich in den Anfangsjahren weit über die Hälfte der hannoverschen Rundfunkempfänge die einfachen Detektor-Empfangsgeräte selber.

Das Automobil – Ausdruck modernen Lebens, allerdings nur für Wenige

Wer in den 20er Jahren stolzer Besitzer eines Automobils war, nutzte sein Gefährt häufig an den Wochenenden zur Erkundung der näheren und weiteren Umgebung Hannovers. Der Kauf eines teuren Autos war in der Regel nur einer wohlhabenden Minderheit vorbehalten.

Freizeit im Milieu

Differenzierung der Freizeitformen Kommunale Freizeiteinrichtungen Traditioneller Freizeitkommerz Moderne kommerzialisierte Freizeit Bürgerliche Freizeit Freizeit im Milieu Eckkneipen Familienfeste Gesellschaftsspiele Kinderspiele Straßenleben im Wohnquartier Klönen auf der Straße oder im Laden Abenteuerspielplatz Maschwiesen Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Hannovers Arbeiterfreizeit

Das Naturfreundehaus in Mellendorf

Aus fast ausschließlich eigenen finanziellen Mitteln und in gemeinsamer Arbeit entstand in Mellendorf am Lönssee 1922 und an vielen anderen Orten Deutschlands bis 1929 ein Netz von 241 Schutzhütten und Heimen. Kollektiver Häuserbau, gemeinsames Planen und Arbeiten schien für viele damals ein Stück verwirklichter sozialistischer Utopie auszudrücken.

Kino in der Weimarer Republik

Im Jahre 1926 gab es in Hannover 13.580 Kinoplätze in 24 Kinos. Die größten befanden sich in der Innenstadt: zum Beispiel Decla-Lichtspiele und Ufa-Palast am Aegi, Weltspiele in der Georgstraße, Palastlichtspiele in der Bahnhofstraße, Centraltheater am Goethehaus, Capitol
am Schwarzen Bär. Wer nicht so viel Geld hatte, ging in die billigeren und kleineren Puschenkinos, die auf die Stadtteile verteilt waren. Heute existiert davon nur noch das Apollo auf der Limmerstraße.