Das neue Medium: Radio
„Im Bannkreis der tönernen Wellen“

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Als am 16. Dezember 1924 die Norddeutsche Rundfunkanstalt (Norag) in der Mansarde des Hanomag-Verwaltungsgebäudes ihren Sendebetrieb aufnahm, brach auch in Hannover das Radio-Fieber aus. Schon eine Woche später waren Rundfunkempfangsgeräte die Schlager des Weihnachtsgeschäftes. Da leistungsstarke Fernempfänger unerschwinglich teuer waren, bauten sich in den Anfangsjahren weit über die Hälfte der hannoverschen Rundfunkempfänge die einfachen Detektor-Empfangsgeräte selber.
Das Radio schuf eine neue Dimension in der Freizeitgestaltung. Direkt übertragene Platzkonzerte, musikalische Leckerbissen aus dem Café Continental und aus dem Georgspalast und diverse Sportveranstaltungen konnte nun von unzähligen Menschen gleichzeitig zu Hause empfangen werden, ohne den Ort des Geschehens aufsuchen zu müssen. Andererseits veränderte das Radiohören manch einen vormals aktiv-kommunikativen Familienkreis zu einem passiv konsumierenden Halbkreis vor dem Lautsprecher.
- Hannoverscher Anzeiger 1932: „Eine wirklich gemütliche Stube daheim mit Radio.“
- Hannoverscher Anzeiger 1932: „Da sitzen sie still und spitzen die Ohren wie die Mäuslein, denn es ist Märchenstunde im Radio.“
Der Arbeiterradio-Bund Deutschland half nicht nur seinen Mitgliedern beim Bau der Empfänger, sondern versuchte auch kulturelle Einflüsse auf die Sendeinhalte und auf die Rundfunkpolitik auszuübern.
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