Science-Fiction und Technikutopien
Publikumsfaszination für (technische) Utopien im Weimarer Kino
Detlef Endeward (05(2025)
Metropolis (1927) von Fritz Lang gilt als stilprägender Zukunftsfilm, der Technikbegeisterung und soziale Warnung miteinander verband. Dieser und andere Science-Fiction-Produktionen präsentierten beeindruckende Zukunftsvisionen und fanden in der Weimarer Republik großen Zuspruch – und das aus mehreren ineinandergreifenden Gründen:
1. Technikbegeisterung und Fortschrittsglaube
Die 1920er-Jahre waren geprägt von technologischen Durchbrüchen: Radio, Automobil, Luftfahrt, Elektrifizierung – all das faszinierte die Bevölkerung. Filme wie Die Frau im Mond (1929) griffen diese Faszination auf und machten sie visuell erlebbar – inklusive realistischer Raumfahrttechnik wie Countdown und Raketenstart.
2. Urbanisierung und Zukunftssehnsucht
Die rapide wachsenden Städte und die neue urbane Lebenswelt erzeugten ein Bedürfnis nach Zukunftsvisionen, die Ordnung und Struktur versprachen. Metropolis zeigte eine futuristische Megastadt mit klarer sozialer Hierarchie – eine filmische Antwort auf reale soziale Spannungen.
3. Ambivalente Moderne: Hoffnung und Angst
Nach Kracauer verbargen sich hinter der Maschinenästhetik „verdeckte Obsessionen mit Ordnung, Disziplin und Klassenkontrolle“. Das Publikum war gleichermaßen fasziniert und beunruhigt von der Vorstellung, dass Technik sowohl Erlösung als auch Bedrohung sein konnte.
4. Kino als Massenmedium
Das Kino war das Leitmedium der Weimarer Zeit – mit jährlich über 300 Millionen Kinobesuchen. Science-Fiction-Filme boten spektakuläre Bilder, Tricktechnik und visionäre Erzählungen – ein visuelles Erlebnis, das andere Medien nicht bieten konnten.
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