Panorama-Film und ARCA-Filmgesellschaft

Durch die regen Produktionsaktivitäten der Filmaufbau beginnt sich der Standort Göttingen zu etablieren. Viele kleinere Filmfirmen siedeln sich ebenfalls in Ateliernähe an. Zu nenne sind v.a. neben der Domnick-Filmgesellschaft die Panorama-Film und die Arca-Filmgesellschaft.

Panorama Film

Im Juni 1948 erhält die seit 1932 in Berlin ansässige Verleihfirma „Panorama-Film“ die Lizenz der britischen Zone und lässt sich in Göttingen nieder. Sie ist die zu diesem Zeitpunkt älteste noch existierende Firma der Filmbranche. Während des „Dritten Reiches“ gehört sie zu den wenigen sogenannten „freien Verleihern“, die nur etwa 30 Prozent ausmachen. 1043 wird ihr die Produktionserlaubnis für deutsche Filme entzogen.

Göttingen bietet sich als neuer Standort an, weil ein großer Teil des Filmstocks der Panorama in den letzten Kriegsjahren hierhin verlagert worden ist. Als eines der ersten Projekte beteiligt sich die Firma von Willy G. Severien 1949 an den Kosten der anspruchsvollen Filmaufbau-Produktion LIEBE 47 und übernimmt auch den Verleih. In den folgenden Jahren werden viele der in den Göttinger Ateliers hergestellten Filme von der Panorama vertrieben. Einmal tritt sie sogar selbst als Produzent auf. Zusammen mit der Filmatelier Göttingen entsteht 1957 KEIN AUSKOMMEN MIT DEM EINKOMMEN (Regie: Herbert B. Fredersdorf). Die Gesellschaft hat ihren Sitz bis zur Auflösung 1980 in Göttingen.

Gero Weckers Arca-Filmgesellschaft

Das Filmsignet im Entwurf von Karlheinz Fehrecke

Ebenfalls als Verleih gründet sich 1952 in Göttingen die ARCA. Unter der Leitung von Gero Wecker produziert die Firma ab 1955 auch selbst. Bereits ein Jahr später siedelt die ARCA nach Berlin um, wo sie über ein eigenes Studio verfügt. Lediglich die Verlagsgesellschaft bleibt in Göttingen ansässig und kümmert sich von hier aus um die Werbemaßnahmen. In Zusammenarbeit mit der Filmaufbau entsteht 1956 im Göttinger Atelier OHNE DICH WIRD ES NACHT (Regie: Curd Jürgens). Auch die Studioaufnahmen für DER TOLLE BOMBERG (1957, Regie: Rolf Thiele) möchte die ARCA hier drehen. Da das Atelier jedoch zur gewünschten Zeit voll belegt ist, entstehen die Aufnahmen in Behelfsräumen der Stadt.

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