Gastspiele und Stammgäste
EGON, DER FRAUENHELD mal zwei
Die Elton-Film gibt nur ein Gastspiel in Göttingen. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Baden-Baden und eröffnet 1951 eine Zweigstelle im Göttinger Filmatelier. Ihr einziger Spielfilm WAS DAS HERZ BEFIEHLT (1951) wird 1953 in VERONIKA, DIE MAGD umbenannt. Leupold Hainisch dreht dieses „ernste Volksstück“ (Alfred Bauer) über die Liebe einer Bergbäuerin zu einem Industriellensohn im Filmatelier Göttingen und im Walsertal. 1954 löst Kurt Göttman, Geschäftsführer der Elton-Film, seine Göttinger Filiale auf, ein Jahr später wird die Firma gelöscht.
Die HOELA-Filmproduktion, Hössig & Lach, siedelt sich 1956 in Göttingen an. Unter der Leitung von Walter Hössig hat sie auch eine Filiale in Kassel. In München und Wien existieren gleichnamige Produktionsfirmen. Der erste von zwei Spielfilmen, die die HOELA im Filmatelier Göttingen dreht, ist DER ETAPPENHASE (1956). Regisseur Wolfgang Becker verfilmt das Remake der Militärklamotte, die 1937 bereits von Joe Stoeckel inszeniert wurde. Später wird Becker vor allem für das Fernsehen arbeiten und u.a. TATORT-Folgen mit Hansjoerg Felmy drehen. Im zweiten Projekt der HOELA, der Verwechslungskomödie EGON DER FRAUENHELD (1957; Regie. Hans Albin) ist Theo Lingen in einer Doppelrolle sowohl Landstreicher als auch Hollywoodproduzent.
Gerhard Fieber, vormals Chefzeichner der Ufa, gründet 1948 die Eos-Film in Berlin. Von 1949 bis 1951 hat die Firma ihr Atelier in Bad Sachsa, wo ihr erstes Filmprojekt TOBIAS KNOPP, ABENTEUER EINES JUNGGESELLEN (1949/50) unter Fiebers Zeichenregie hergestellt wird. Die Dialogregie dieses Bilderbogens nach Wilhelm Busch führt Wolfgang Liebeneiner. Er spricht neben Grethe Weiser, Otto Gebühr u.a. auch die Texte. Die Göttinger Alfa-Film von Walter Pentzlin ist Co-Produzentin. 1951vzieht die Eos-Film in die Räume der Alfa-Film nach Göttingen und eröffnet dort ihre Zweigniederlassung. Fiebers Zeichentrickstudios entwickeln sich zu einem bedeutenden Unternehmen, das vor allem Kultur- und Werbefilme herstellt. 1970 verlegt die Eos-Film ihren Sitz nach Wiesbaden, wo sie unter anderem die MAINZELMÄNNCHEN für das ZDF produziert.
