Gero Weckers Arca-Filmgesellschaft
Gero Wecker gründete das Unternehmen 1952 als Verleih in Göttingen.
„Inwieweit bzw. bis wann die Arca eine Göttinger Filmgesellschaft ist, kann nicht leicht bestimmt werden, weist doch schon ihr erstes Firmensignet‘ mit der Quadriga vom Brandenburger Tor in Richtung Berlin. Dort lebt auch der erste Geschäftsführer Richard Kretzschmar, während der Gründer Gero Wecker in Göttingen sitzt. Bis 1954 konzentriert man sich ausschließlich auf den Import, die Synchronisation und den Verleih ausländischer Filme. Schon im Frühjahr 1955 wird die Arca Filmproduktion GmbH Berlin eingetragen, im Göttinger Adressbuch firmiert die Arca von da an mit dem Zusatz Berlin-Göttingen. 1955 erwirbt die Arca ein ehemaliges Ufa-Atelier in Berlin-Pichelsberg. Ein Jahr später bricht das Unternehmen die Zelte in Göttingen ab und behält hier nur noch den Arca-Filmvertag und -Weltvertrieb. Produktionsort der Arca-Filme ist von da an ausschließlich Berlin.
Einen erfolgreichen Start hat die Arca mit “Qualitätsfilmen“ aus Frankreich und Schweden: u.a. die Sartre-Verfilmung DIE EHRBARE DIRNE/LA P… RESPECTEUSE (F 1952, Regie: Marcel Pagliero), VERBOTENE FRUCHT/LE FRUIT DEFENDU (F 1952, Regie: Henri Verneuil), SIE TANZTE NUR EINEN SOMMER/HON DANSADE EN SOMMAR (S 1951, Regie: Arne Mattson), ES GESCHAH AUS HEISSER JUGENDLIEBE/FOR MIN HETA UNGDOMS SKULL (S 1952, Regie: Arne Mattson); Filme, die nicht nur an der Kasse erfolgreich sind, sondern auch von der Kritik zur Kenntnis genommen werden. Mit FRENCH CANCAN (Fl/I 1955, Regie: Jean Renoir) und CASABLANCA (USA 1942, Regie: Michael Curtiz) vertreibt die Arca auch heutige “Klassiker“.
Ende 1954 beginnt die Arca mit eigenen Produktionen. Ob Wecker bei seinen Produktionen eine bestimmte Linie verfolgt, ist heute schwer zu sagen. Die “Immenhof“- und die ,,Liane“-Filme werden jedenfalls zu Kassenerfolgen, letztere auch im Ausland.“ (1)
In Zusammenarbeit mit der Filmaufbau entsteht 1956 im Göttinger Atelier OHNE DICH WIRD ES NACHT (Regie: Curd Jürgens). Auch die Studioaufnahmen für DER TOLLE BOMBERG (1957, Regie: Rolf Thiele) möchte die ARCA hier drehen. Da das Atelier jedoch zur gewünschten Zeit voll belegt ist, entstehen die Aufnahmen in Behelfsräumen der Stadt.
(1) Auszu aus: Elisabeth Quast: „Kunsthandel mit Filmen.“ Verleih und Plakatkunst in Göttingen. In Wir Wunderkinder. 100 Jahre Filmproduktion in Niedersachsen. Hrsg. von der GFS, Hannover 1995, S. 107-116, hier: S. 108/09)
Zu den Produktionen Gero weckers siehe: