Neuntes Deutsches Sängerbundfest 1924
„Weiß ich ein schönes Röselein“
Chorgesang gehörte ab den 1930er Jahre zu den häufigsten organisierten Vereinsaktivitäten deutscher Männer. 1863 schlossen sich regionale Sängerbünde und Chorvereinigungen zum Deutschen Sängerbund zusammen. Es galt, im Zuge der nationalen Einigungsbewegung das deutsche Liedgut zu pflegen und den nationalen Gedanken zu stärken. Im neugegründeten Kaiserreich wurden große patriotische Veranstaltungen mit aufwendigen Chorgesängen organisiert.
Beim ersten Sängerbundesfest nach dem verlorenen Weltkrieg in Hannover stand der nationale bzw. nationalistische Charakter des gemeinschaftlichen Singens weiterhin im Vordergrund. 40.000 Sänger trafen sich vom 23.-26. August im Eilenriedestadion, Kuppelsaal und Marktkirche, „um im Liederklang ihr Deutschbekenntnis … zum Himmelsdom emporzusenden“. Einige Frauen in Solopartien begleiteten die Chöre, die mit gesanglichen Massenveranstaltungen vor das bürgerlich geprägte Publikum Hannovers traten.