Die Söhne des Herrn Gaspary (1948)

 

Inhalt

Zu Beginn des Zweiten Welktrieges möchte Robert Gaspary zusammen mit Frau und Kind von Deutschland in die Schweiz reisen. Seine Gattin verlässt ihn jedoch zusammen mit seinem Sohn und heiratet einen neuen Mann, der jedoch schnell verstirbt. Als der Krieg zu Ende ist, möchte Gaspary seine Familie zu sich holen, doch sie sind einander fremd geworden.

Arbeitstitel: IM TAL IST SCHON DER FRÜHLING

Regie: Rolf Meyer
Buch: Kurt E. Walter
Regieassistenz: Horst Beck
Kamera: Albert Benitz
Kameraassistenz: Emil Eisenbach
Bauten: Erich Grave
Maskenbildner: Heinz Fuhrmann
Schnitt: Martha Dübber
Ton: Emil Papenfirß
Musik: Werner Eisbrenner

DarstellerInnen:
Lil Dagover (Margot von Korff)
Hans Stüwe (Robert Gaspary)
Anneliese v. Eschstruth (Sylvia Genris)
Harald Holberg (Hans Gaspary)
Fritz Michael Tellerring (Günther von Korff)
sowie Inge Landgut, Hans Zesch-Ballot, Elise Aulinger, John Pauls Harding, Käthe Pontow, Walter Jung, Katharina Mayberg

Produktion: Junge Film-Union, Rolf Meyer, Hamburg
Produktionsleitung: Helmuth Volmer
Aufnahmeleitung: Rudolf Fichtner
Drehzeit: Mitte März – August 1948
Außenaufnahmen: Kleines Walsertal
Atelier: Bendestorf
Länge: 2557 m (Westalliierte Militrirzensur): 93 Min.
Zensurdatum: Oktober 1948
Erstverleih: Jugendfilm-Verleih GmbH (West-Berlin/München/Frankfurt) Hamburg-Film GmbH (Hamburg), Willy Karp-Film GmbH (Düsseldorf), Bezirksverleiher
Uraufführung: 26.10.1948, Hamburg, Harvestehuder Lichtspiele; Berlin-West 14.1.1949

Die Dreharbeiten zum Film  begannen im Wesentlichen vor der Währungsreform, auch wenn er erst  am 26.10.1948 seine Uraufführung hatte. Schon während der Dreharbeiten begann die JFU, den Bau eigener Ateliers in Angriff zu nehmen. In einer ersten Bauphase entstanden zwei kleine Atelierhallen mit je 400 qm sowie eine Reihe Nebengebäuden, die im Sommer 1948 so weit fertiggestellt worden waren, daß die Atelieraufnahmen zu DIE SÖHNE DES HERRN GASPARY hier abgedreht werden konnten. (vgl. Stettner, S. 10) Außenaufnahmen fanden im Kleinwalsertal, v.a. im Ifen Hotel Hirschegg statt, das damals häufigerDrehort von historischen Spielfilmen war.

Für die Produktion des Films musste die JFU einen Kredit vom Karp-Filmverleht in Höhe von 300.000 DM aufnehmen (Stettner, S. 49), der Film spielte aber noch einen Produzentenanteil von ca. 100.000 DM ein, was einen Gewinn bedeutete.

Dem Film wurde eine „verharmlosende und restaurative Tendenz“ unterstellt. Nachfolgend mehrere Beispiele dafür:

Klaus Irler schrieb in der taz:

„Der Film ‚Die Söhne des Herrn Gaspary‘ aus dem Jahr 1948 … handelt von zwei ungleichen Brüdern im Nachkriegsdeutschland mit der Botschaft: Pazifistische Weichlinge brauchen wir nicht, sondern eine Jugend, die anpackt beim Wiederaufbau. Der Film fiel seinerzeit bei der Kritik durch mit dem Hinweis, ein NS-Propaganda-Film hätte nicht anders ausgesehen.“

(taz Nord vom 13. November 2008)

„Ein Sammelsurium von Nachkriegsproblemen (Militarismus, Völkerverständigung, Flüchtlinge, Folgen der Emigration etc.) im Rahmen einer konventionellen Familiengeschichte, die oberflächlich-optimistische Scheinlösungen anbietet.“

Lexikon des Internationalen Films

Peter Pleyer befand:

„Die Söhne des Herrn Gaspary ist der erste nach Kriegsende hergestellte deutsche Spielfilm, der – getarnt unter dem Deckmantel der Unterhaltung – eine Rehabilitierung des von den Nationalsozialisten begonnenen Krieges liefert. (…) Mit Günter soll der Betrachter dementsprechend stolz darauf sein, einem Volk anzugehören, dessen äußerer Zusammenbruch nur auf die Masse böswilliger Feinde zurückzuführen ist, gegen die es zur Behauptung seiner Lebensinteressen kämpfen mußte.“

Peter Pleyer: Deutscher Nachkriegsfilm 1946-1948, Verlag C. J. Fahle, Münster/Westf. 1965

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