(Beziehungs-)Komödien „vor dem dunklen Hintergrund der Zeit“
Im Film FILM OHNE TITEL diskutieren ein Autor, ein Regisseur und ein Schauspieler darüber, was für einen Film man vor eben „dem dunklen Hintergrund der Zeit“ überhaupt drehen kann. Das was der Film selbst letztlich zeigt, eine Beziehungsgeschichte mit komödiantischen Elementen, steht dann stellvertretend für eine ganze Reihen von Spielfilmen, die von 1946 bis 1949 entstehen. FILM OHNE TITEL hebt sich allerdings mit seiner selbstironischen Art qualitativ deutlich von den meisten Produktionen dieses Genres ab
Das Gros der Filmkomödien knüpft dagegen fast bruchlos an die alte Ufa-Tradion an und führt diese dann in bis in die frühen 60er Jahre fort. Bereits der erste Nachkriegs-Spielfilm, der mit einer westalliierten (hier britischen) Lizenz produziert wurde, SAG DIE WAHRHEIT war ein solches „Kontinuiätsprodukt.“ Kontinuität lag hier auch in der Hinsicht vor, dass der Film eine neue Variante eines bereits 1944 von Heinz Rühmann begonnnenen und nicht fertiggestellten Films gewesen sit.
Die Filme waren auf Ihre Art auch Seismographen der Nachkriegsgesellschaft und -mentalität. In der Art und Weise, wie sie „den dunklen Hintergrund der Zeit“ thematisierten, d.h. reale Zeitprobleme reflektierten oder zumindest andeuteten und im filmischen Happy End wurden sich Wünsche und Träume der Menschen angesprochen.
Generell gilt aber: dieses Genre war bis 1948 nicht bestimmend für den Nachkriegsfilm. Ebenso viele Filme setzten sich ernsthaft aus sehr unterschiedlichen Perspektiven mit den Problemen der Zeit auseinander: die Heimkehrer-Geschichten, die Filme zur besonderen Situation der Jugend im Nachkriegsdeutschland und vor allem die Filme, die die unmittelbare Vergangenheit thematisierten. Erst ab 1949 begann der „Siegeszug“ des Filmlustspiels, in diesem Jahr wurden allein 11 Filme uraufgeführt – alle in den Westzonen bzw. der BRD.
Filmsatiren/Filmparodien