Die wunderschöne Galathee (1950)

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George Bernard Shaws „Pygmalion“ stand für diese musikalische Komödie Pate. – Bildhauer Victor gewinnt die schöne Gemüsehändlerin Leni als Modell. Sie verliebt sich in ihn und droht zur Rivalin von Sängerin Victoria zu werden. Erst ein dramatischer Zwischenfall macht Victor klar, wie sehr Leni ihn liebt.

Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 1950
Länge 105 Minuten
Stab
Regie Rolf Meyer
Drehbuch Kurt E. Walter nach einer Vorlage von Hans Fritz Köllner
Musik Franz Grothe
Kamera Igor Oberberg
Schnitt Martha Dübber
Produktionsfirma Junge Film-Union
Produktion Rolf Meyer

DarstellerInnen
  • Hannelore Schroth: Leni Fink
  • Viktor de Kowa: Viktor Kolin
  • Willy Fritsch: Marcel Thomas
  • Gisela Schmidting: Victoria Mertens
  • Margarete Haagen: Anastasia

und Erna Sellmer, Hans Schwarz, Ernst Waldow, Edda Seippel, Franz Schafheitlin, Werner Stock, Albert Florath

Die Dreharbeiten fanden ab Mitte Dezember 1949 in den Junge Film-Union-Studios in Bendestorf sowie in Berlin-Tempelhof statt. Die Premiere war am 13. April 1950.

Diese Produktion war ein so genannter Austauschfilm Westdeutsch-Ostdeutschland und lief daher auch (am 11. September 1950) in Ostberlin und der DDR an. Erst im Oktober 1953 zog die DDR ihn aus ihren Kinos zurück.

Die Finanzierung des Films DIE WUNDERSCHÖNE GALATHEE (F9) sollte als Modell für die Produktionsstaffel 1949/50 gelten. Die wesentlichsten Bestandteile dieses Finanzierungsvertrages waren eine 30% Gewinnbeteiligung der Kreditgeber nach Einspiel der Herstellungskosten von 750.000,— DM sowie eine Kreditrückzahlung aus 90% der eingehenden Filmleihmieten. Die Verleihspesen sollten 24% bzw. 25% betragen. (Siehe: P. Stettner. a.a.O., S. 88/Anm: 185)

Die JFU traf aber den Publikumsgeschmack in dieser Zeit nicht in vergleichbarer Weise. Die Filmstoffe, die im Verleihjahr 1949/50 von der Produktionsfirma realisiert wurden, präsentieren fast ausnahmslos eine „zeitlose“ Unverbindlichkeit, ja Beliebigkeit. Wie andere deutsche Erfolgsfilme dieser Zeit – etwa DIE NACHTWACHE, DR. HOLL, SCHWARZWALDMÄDEL und GRÜN IST DIE HEIDE – zeigen, suchte das Filmpublikum aber nicht nur irgendeine Ablenkung vom tristen Alltag, sondern auch eine gewisse moralisch-ethische Orientierung bzw. Bilder eines schönen, neuen und „guten“ Lebens, Bilder, die durchaus etwas überdeutlich sein durften.206 Aber beliebige Stoffe, deren Gestaltung sich schlicht an „bewährten“ dramaturgischen Rezepten des „unpolitischen“ Unterhaltungsfilms vor 1945 orientierte und die möglichst schnell und billig abgedreht wurden, lehnte nicht nur das Publikum, sondern auch die zeitgenössische professionelle Kritik ganz überwiegend ab.( P. Stettner. a.a.O.,´S. 98/99)

Aber beliebige Stoffe, deren Gestaltung sich schlicht an „bewährten“ dramaturgischen Rezepten des „unpolitischen“ Unterhaltungsfilms vor 1945 orientierte und die möglichst schnell und billig abgedreht wurden, lehnte nicht nur das Publikum, sondern auch die zeitgenössische professionelle Kritik ganz überwiegend ab. Zu DIE WUNDERSCHÖNE GALATHEE (F9) hieß es: „Hier ist alles fade, abgestanden und verstaubt“,207 anläßlich der Aufführung des Films DIE LÜGE (F10) wurde der „Stil des konventionellen Unterhaltungsfilms“ bzw. die „Traumfabrik von annodazu-mal“ diagnostiziert208, und bei MELODIE DES SCHICKSALS (F12) sah man eine „alte Walze bis zum Überdruß abgeleiert.“209

Beim Filmdienst heißt es: „Unbedarfte musikalische Komödie mit allerlei amourösem Durcheinander in Biedermeierkostümen: Eine kleinstädtische Gemüsemarkthelferin verliebt sich in einen Bildhauer, dem sie Modell steht, und wird Rivalin einer eifersüchtigen Sängerin, die wiederum von einem Kapellmeister begehrt wird.“

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